Josef Rohrer beschäftigte sich beim Kinderferienprogramm 2018 mit dem Thema "Vogelscheuchen".Archiv-Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

OGV: Den scheidenden Vorsitzenden Josef Rohrer treibt die Sorge um den Bestand um

Deißlingen (shr). Personalmangel und Nachwuchssorgen plagen auch den Deißlinger Obst- und Gartenbauverein. Im Gespräch mit Martha Wein (Schriftführerin) und Josef Rohrer (Vorsitzender), machen die beiden deutlich, warum es sich lohnt, ihren Verein am Leben zu erhalten.

In dieser schnelllebigen Zeit stelle sich für viele Leute immer öfter die Frage nach Sinn und Zweck eines Vereins, und ganz speziell nach dem eines "Obst- und Gartenbauvereins". Früher habe der OGV die Menschen angezogen und ganze Hallen gefüllt.

Doch jetzt: "Wir haben Probleme junge Leute zu finden, die dem Verein beitreten. Außerdem wird es immer schwieriger, Personen zu finden, die ein Amt im Vorstand übernehmen."

Da Josef Rohrer den Verein aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr leiten kann, muss bis zur nächsten Hauptversammlung im März 2021 jemand gewonnen werden, der das Amt übernimmt. Ebenso verhält sich es mit dem Posten des Stellvertreters. Doch es besteht Hoffnung, denn das Umdenken in der Bevölkerung zieht wieder viele zurück zur Natur.

Sinn und Zweck der Obst- und Gartenbauvereine ist die Obstbaumpflege und der Landschaftsschutz, aber auch das gesellige Miteinander. In den vergangenen Jahren kümmerten sich vor allem Alex Röhrle, Wolfgang Flaig (Kassierer) und Tobias Bayer, die Baumwarte des Vereins, um den Erhalt von Streuobstwiesen. Mithilfe des Förderprogramms, das seit 2016 läuft, wurden mehr als 100 Bäume auf Vordermann gebracht und erhalten. Weiter wurden vom Verein viele alte Obstsorten neu gepflanzt. Erhaltenswert, so Josef Rohrer, machten den Verein auch die vielen Veranstaltungen und Kurse, die übers Jahr durchführt würden. Es werden Obstbaumschnittkurse angeboten und auch die mobile Obstpresse gehört zum Jahresprogramm. Das Schmücken des Brunnens in der Gupfen an Ostern zählt für viele Kindergartenkinder zu den Höhepunkten des Jahres. Ohne das Kinderferienprogramm des Vereins würde in der Programmgestaltung einiges fehlen. Dies ist immer ausgebucht. Auch wird seit einigen Jahren der Erntedankaltar in der katholischen Kirche St. Laurentius liebevoll gestaltet. "Nicht zuletzt gehört das gesellige Beisammensein bei den legendären Vereinsausflügen, die von Ingelore und Manfred Renner organisiert wurden, und das Einbringen in die örtliche Vereinsgemeinschaft dazu."

Das Schlusswort der beiden Verantwortlichen: "Vereine sind attraktiv – und wir sind aktiv – immer noch und mehr denn je." Eine Suche nach einem neuen Vorsitzenden ist bis jetzt ergebnislos verlaufen.