Haushalt: Deißlingen verabschiedet den Plan / Pro-Kopf-Verschuldung geht wohl auf 160 Euro zurück

Der Gemeinderat Deißlingen hat den Haushaltsplan 2018 verabschiedet. Die Lage ist gut. Nächstes Jahr jedoch muss wegen der Schulerweiterung eine Summe aus dem Fonds entnommen werden.

Deißlingen. Aufgrund der intensiven Vorberatungen war der Beschluss des Haushaltsplan für das laufende Jahr eine reine Formsache. Die wichtigsten Fakten sind: In diesem Jahr werden keine Schulden gemacht. Auch muss vom angesparten Fondsvermögen nichts entnommen werden. Aufgrund der anhaltend guten Wirtschaftslage, so Gemeindepfleger Daniel Bayer, werde die zu erwartende Gewerbesteuer auf 4,25 Millionen Euro veranschlagt. Auch bei der Einkommenssteuer werden höhere Zuweisungen erwartet. Trotzdem, so der Gemeinderechner, gelte Deißlingen als steuerschwach. Man erwarte über den Finanzausgleich eine Zuweisung vom Land in Höhe von 1,2 Millionen Euro.

Die positive Lage solle genutzt werden, um mit Blick auf das voraussichtlich schwere Jahr 2019 verstärkt Mittel für Unterhaltungsmaßnahmen verwenden zu können. Die Pro-Kopf-Verschuldung, von derzeit 221 Euro werde voraussichtlich Ende des Jahres auf 160 Euro sinken.

Ab 2019, wenn die große Maßnahme "Schulerweiterung" starte (rund zehn Millionen Euro Investitionsvolumen) werde eine Fondsentnahme unumgänglich werden. Für die Jahre 2019 bis 2020 rechnet Gemeindekämmerer Daniel Bayer mit 540 000 Euro. Das Investitionsvolumen für die Jahre 2018 bis 2021 bezifferte Bayer mit 23 Millionen Euro.

Bürgermeister Ralf Ulbrich erwähnte auch, dass man seit 2015 immer positive Ergebnisse erzielt habe. Der gesetzlich vorgeschriebene Haushaltsausgleich sei in diesen Jahren immer erreicht worden. Für 2018 seien Verwaltung und Bürgermeister wieder zuversichtlich, jedoch nicht sorglos. "Wir haben die Sache im Griff", betonte Ulbrich.

Es ist ein Plan, das Ergebnis könne immer anderes aussehen, meinte Daniel Bayer. Karin Schmeh (CDU) bedankte sich bei Bayer und der Verwaltung für das umfangreiche Zahlenwerk. "Es steckt Leben in diesem Haushalt. Ein Grund zur Freude, vor allem auch wegen der geringen Verschuldung pro Einwohner." Mit Blick auf die Nachbargemeinde Niedereschach und der dortigen Schließung der Postfiliale, meinte Karin Schmeh, dass so etwas nicht sein dürfe. "So kann mit den Menschen im ländlichen Raum nicht umgesprungen werden".

Für die sorgfältige Erarbeitung des gesamten Haushaltsplans dankte Schmeh dem Gemeindepfleger und seiner Mannschaft. Wolfgang Dongus (SPD) war der Ansicht, dass man sorgsam mit den Steuergeldern umgehe. "Wir haben nichts beschlossen, was nicht auch notwendig war", so der Gemeinderat. "Unser Bestreben im Gemeinderat ist es, dass Leben in der Gemeinde angenehm und lebenswert zu gestalten", sagte Dongus. "Unser Bürgermeister legt sein Herzblut in die Waagschale dafür." Auch Dongus dankte dem Gemeindepfleger für die gute Arbeit.

Heinz Schleicher (DUL) schloss sich den Dankesworten seine Vorredner an und bemerkte abschließend, dass Deißlingen im Vergleich mit Dauchingen und Niedereschach sehr gut dastehe. Ohne Gegenstimme wurde dem Etat für dieses Jahr zugestimmt. Gleichzeitig stimmten die Räte dem Wirtschaftsplan für die Gemeindewerke zu. Dieser ist im Haushaltsplan 2018 integriert.