Die Menath Transporte OHG hat die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt.­ Foto: Palik

Unternehmen geht den Gang zum Gericht. 422 Mitarbeiter betroffen. Verwalter gibt sich zuversichtlich.

Deißlingen - Die Menath Transporte OHG mit Sitz in Deißlingen steckt offensichtlich in Schwierigkeiten. Ende November hat die Spedition die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. 422 Mitarbeiter sind betroffen.

Die Menath Transporte OHG mit Sitz in Deißlingen hat am 30. November Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das hat der vorläufige Insolvenzverwalter, der Villinger Rechtsanwalt Thorsten Schleich, mitgeteilt.

Nach ersten Gesprächen mit der Geschäftsführung des Unternehmens sei sein Eindruck, so Schleich, dass die Geschäfte im Insolvenzeröffnungsverfahren weitergeführt werden. "Wir sind recht zuversichtlich." Die Löhne der insgesamt 422 Mitarbeiter des Unternehmens seien durch das Insolvenzgeld gesichert.

Die Menath Transporte OHG führt mit einer Fahrzeugflotte von 320 Fahrzeugen europaweit Speditionsleistungen aus. Ziel des Insolvenzverfahrens und des vorläufigen Insolvenzverwalters ist der Mitteilung zufolge der Erhalt und die Fortführung des Unternehmens.

Menath Transporte ist als Transport- und Logistikdienstleister national und international im Baustoff- und Schüttgutbereich tätig. Die Fahrzeugflotte umfasst kippbare und liegende Silofahrzeuge, gewichtsoptimierte Kipperzüge, Paletten-LKW mit Absetzkran, Hochkran oder Mitnahmestapler, und Containerfahrzeuge im intermodalen Verkehr. Mit dieser breit aufgestellten Palette an Fahrzeugen und besonderen Entladetechniken würden die Vielzahl an Anforderungen der Kunden so, wie die Marktsituation dies erfordere, erfüllt, so der Insolvenzverwalter.

Der Firmenstandort befindet sich in Deißlingen, direkt an der A 81 Stuttgart-Singen an der Ausfahrt Villingen-Schwenningen. Dort sind Disposition und Verwaltung sowie die eigene Werkstatt mit Waschhalle angesiedelt. Die europaweit eingesetzte Fahrzeugflotte wird von dort aus gesteuert.

Das 1945 in Villingen von Josef Menath gegründete Unternehmen wird heute in dritter Generation von den Brüdern Jochen und Heiko Menath geführt.

Die Verbindungen zu Villingen bestehen weiterhin. So ist Jochen Menath Vorsitzender des dortigen Ski-Clubs. Schlagzeilen ganz anderer Art lieferte er im Juli vergangenen Jahres: Da hatte er in Donaueschingen gerade die Fluglinie "Greenbird" gegründet. Abbilden ließ sich Menath vor einer knallgrünen Cessna, die anscheinend zwei Millionen Euro kostete – ein flottes Taxi der Lüfte.

Die Geschäftsführung war gestern telefonisch nicht zu erreichen.