Unterschreiben den Kooperationsvertrag zur Breitbandversorgung: (von links) Deißlingens Bürgermeister Ralf Ulbrich, Joachim Otto und Johann Speh von der Deutschen Telekom. Foto: Palik

Bürgermeister und Telekom unterschreiben Kooperationsvertrag. In einem Jahr sollen Arbeiten abgeschlossen sein.

Deißlingen - Darüber dürften sich die Unternehmen in den Gewerbegebieten Breite und Mittelhardt freuen: Gestern wurde der Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom zur Breitbandversorgung unterschrieben.Zu Besuch bei Bürgermeister Ralf Ulbrich im Rathaus waren Joachim Otto und Johann Speh von der Telekom. Während Otto der Unternehmensbeauftragte für Breitbandversorgung in Baden-Württemberg ist, übernimmt Speh den technischen Part.

Bereits im Januar wurde das Breitbandkonzept vorgestellt. "In den Wohngebieten ist die Internetverbindung gut bis sehr gut, nur die Gewerbegebiete sind unsere Sorgenkinder", meinte Ralf Ulbrich. Besonders im Mittelhardt sah es nicht gut aus. Dort kam es sogar dazu, dass 2012 ein Unternehmen abwanderte. "Und das haben sich noch mehr überlegt", so der Bürgermeister. Irgendwann sei der Druck so groß geworden, dass man etwas habe machen müssen.

Das Angebot der Telekom war schließlich mit knapp 58 000 Euro das attraktivste und wurde im Mai vom Gemeinderat Deißlingen mit der Verlegung von Glasfaserkabeln beauftragt (wir berichteten). "Die Investition ist sicher wirtschaftsfördernd", ist sich Ulbrich sicher.

Joachim Otto und Johann Speh erklärten die nächsten Schritte. "Bis spätestens in einem Jahr wird der Ausbau zu einer VDSL-Verbindung abgeschlossen sein", so Otto. VDSL, das bedeutet "very high speed digital subscriber line", zu deutsch: sehr schnelle digitale Teilnehmerleitung. Damit werden Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde in Empfangsrichtung (Download) und zehn Megabit pro Sekunde in Senderichtung (Upload) erreicht. "Das ist im Gewerbegebiet Breite zehn bis 15 mal so schnell wie bisher, im Mittelhardt sogar 40 bis 50 mal", weiß er. Mit einer neuen Technik, dem sogenannten "Vectoring" könnten sogar Geschwindigkeiten bis zu 100 Megabit pro Sekunde in Download und 40 Megabit pro Sekunde in Upload erreicht werden. "Diese Technik muss die Bundesnetzagentur aber erst genehmigen", so Joachim Otto.

Man hätte Glück in Deißlingen, dass bereits Rohre in den Gebieten verlegt waren. Wäre diese Infrastruktur noch nicht vorhanden und hätte man die Strecke graben müssen, wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. So aber müsse man jetzt nur noch jeweils ein Loch buddeln und die Glasfaserkabel einblasen, erklärte Johann Speh. "Auch die Kunden müssen nichts ändern, außer sich vielleicht ein neues Modem anschaffen, wenn das alte nicht mit der neuen Technik zusammenpasst."

In spätestens einem Jahr soll die Internetverbindung viel besser sein als jetzt. "Genauer wollen wir uns da auch nicht festlegen. Man muss abwarten, wie der Winter wird, denn Glas kann man erst ab fünf Grad Celsius mit Druckluft einblasen", erklärte Joachim Otto. Johann Speh ergänzte: "Wenn wir es schaffen, die Ausbauarbeiten noch in diesem Jahr abzuschließen, könnten wir etwas früher fertig werden, aber sicher ist das eben nicht."

Der Bürgermeister Ralf Ulbrich wünschte nach Unterzeichnen des Vertrags der Kommune und der Telekom eine gute Zusammenarbeit.