Die Narren waschen sich bei winterlichen Temperaturen im eiskalten Brunnenwasser die Füße. Foto: U. Fussnegger Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Narrenzunft startet mit Ritual in die Saison

Deißlingen-Lauffen. Mit der traditionellen Fiaßwäsch am Polterrain-Brunnen eröffnete die Narrenzunft Lauffen die närrische Saison 2019. Vor der Fiaßwäsch besuchten die Narrenräte den Dreikönigsgottesdienst in der Lauffener Kirche St. Georg. Zunftmeister Mathias Krotz begrüßte die zahlreichen anwesenden Zuschauer am Polterrainbrunnen mit drei kräftigen "Kropf am Hals", bevor er dann die Narrenräte aufforderte, ihre Füße im Brunnen zu waschen. Sauber und rein, so soll die Fasnet sein, niemand zum Leid und jedem zur Freud.

Die sauberen Füße sollen die Narren vor anhaltendem Durst und daraus folgenden unheimlichen Räuschen bewahren, so Zunftmeister Mathias Krotz. Die Fiaßwäsch entwickelte sich von der Zeremonie zum Ritual, zur Tradition, bis zum Brauchtum und fand auch in den Büchern von Professor Werner Metzger Niederschlag.

Robert Hensel, ehemaliger Zunft- und Zeremonienmeister, führte die Fiaßwäsch als eine "mitten in der Nacht Idee" vor 43 Jahren ein. Er sagte einmal "Vorbei ist Weihnachten Silvester und Neujahr, des sind schöne Feiertag, des ist wahr. Heut ist aber unser Tag, glaubet es mir, wenn ich es euch sag, schauet na, schauet her, ab heut simmer wieder wer, man spricht mit Achtung vom Narrenrat, von seinen Festern und Umzug in der Tat. Es isch nicht so einfach Narr zu sei, und’s ganz Jahr mitmacha im Verei. D’ Fiaßwäscha dond mer aus zweierlei Grund, erstens wollen mer a saubere Fasnet, und zweitens einmal im Jahr seis gsund."

Seit 1976 gehört diese Zeremonie zur Lofiner Fasnet. So war auch schon mehrmals das Fernsehen zu Gast.

Bei winterlichen Temperaturen wuschen die Narrenräte im eisigen Brunnenwasser ihre Füße. Zunftmeister Mathias Krotz lud nach der Fiaßwäsch die Anwesenden zu einem Umtrunk und zum öffentlichen Abstauben ins Kröpferstüble ein.