Der Deißlinger Musikverein unterstreicht mit einem beeindruckenden Auftritt sein hohes musikalisches Niveau. Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreskonzert: "Blasmusik in Bestform" mit den Musikvereinen aus Deißlingen und Herrenzimmern

Thomas Riedlinger brachte es am Samstagabend beim Jahreskonzert des Musikvereins Deißlingen auf den Punkt: "Wir haben heute Abend Blasmusik in Bestform gehört."

Deißlingen (shr). Auch dem Publikum gefiel, was die Musikanten ablieferten. Ein Konzert mit vielen Facetten. Ehrungen standen ebenfalls auf dem Programm.

Zu Beginn wurden die Gäste in der voll besetzten Deißlinger Mehrzweckhalle feurig überrascht. Die Jugendkapelle unter der Leitung von Robin Nikol intonierte gekonnt den "Fire Dance". Der nächste Titel war "Firework". Michael Brown hatte diesen Katy-Perry-Song, sehr wirkungsvoll für junge Blasorchester arrangiert. Zu Beginn spielten die Saxofone die Melodie, dann stiegen die anderen Register ein bis der bekannte hymnenartige Refrain vom gesamten Blasorchester gespielt wurde. Ein sicherer Publikumshit.

Natürlich gab es im Anschluss noch die geforderte Zugabe von der Deißlinger Jugendkapelle.

Mit der Musikkapelle "Lyra" aus Herrenzimmern unter der Leitung von Markus Biche hatten sich die Deißlinger einen leistungsstarken Konzertpartner eingeladen. Zu Beginn gab es gleich ein Highlight mit "Absolute Cross-over". Das Stück schrieb Otto M. Schwarz sowohl für ein Blasorchester, als auch für eine Big Band. Das Resultat wird beiden Orchestertypen gerecht. Es zeigt alle Facetten beider Instrumentierungen, wobei dem Blasorchester die sinfonischen, filmmusikalischen Passagen entgegenkommen, während die Big Band sich in den rockigen Elementen und langsamen Swing-Abschnitten wiederfindet.

Danach entführte der Konzertpartner mit seinen 70 Musikern das Publikum zum "Magnetberg – einer Geschichte aus 1001 Nacht". Danach ging es zurück in die 80er-Jahre mit einem Medley mit deutschsprachigen Liedern der Neuen Deutschen Welle, deren Popularität bis zum heutigen Tag ungebrochen ist. Zu hören waren "Skandal im Sperrbezirk" (Spider Murphy Gang), "Ohne dich schlaf’ ich heut Nacht nicht ein" (Münchner Freiheit), "1000 + 1 Nacht" (Klaus Lage Band), "Sternenhimmel" (Hubert Kah) und natürlich Falcos "Rock Me Amadeus". Alle fünf Titel genießen Kult-Status.

Zum Schluss gab es noch einen Konzertmarsch, den "Marcha de Libertad" (Freiheitsmarsch). Bei diesem Stück integrierte Gerald Ranacher auch Kontrabass und Akkordeon. Langanhaltender Applaus war der Lohn für die Musiker aus Herrenzimmern, so gab es auch noch die geforderte Zugabe.

Nach einer kurzen Pause kam dann der Auftritt der Gastgeber. Dirigent Robin Nikol hatte schon Wochen auf das Konzert hingearbeitet. Viele Proben und ein Probenwochenende wurden von ihm geleitet. "Appalachian Overture" ist ein sehr kraftvolles und freudiges Werk, wobei der langsamere Mittelteil dem Zuhörer einen kurzen Moment der Erholung erlaubt, bevor das energische Da Capo und der dramatische Schlussteil folgen. In "Oregon" nahm das Orchester das Publikum mit auf eine abenteuerliche Zugfahrt durch die faszinierende Landschaft eines der Nordwest-Staaten Amerikas. Danach ging es musikalisch ins 17. Jahrhundert. Die abenteuerliche Legende von "Santo Cristo de Maracaibo" ist eine perfekte musikalische Wiedergabe der Seeschlacht bei Vigo (Spanien) und sprüht vor Energie. Zum Schluss gab es noch Filmhits von Hans Zimmer zu hören, wie "The Rock", "Pearl Harbour" oder "Gladiator". Insgesamt erlebten die Zuhörer ein grandioses Konzerterlebnis auf hohem Niveau. Denn auch die Deißlinger Kapelle präsentierte wie ihre "Kollegen" aus Herrenzimmern ebenfalls Oberstufentitel.

Am Ende gab es noch Blümchen und Küsschen für die Ansagerinnen und für die beiden Dirigenten.