Foto: © RioPatuca Images – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Deißlingen will durch zwei Förderprogramme den Glasfaserausbau vorantreiben

"Beim Breitbandausbau gehört der Kreis Rottweil inzwischen deutschlandweit zu den Spitzenkreisen", sagt Bürgermeister Ralf Ulbrich stolz. Das sei jedoch nur ein unerlässlicher Schritt auf dem Weg zum flächendeckenden Glasfaserausbau gewesen.

Deißlingen. "Fiber to the building" ("Glasfaser bis ins Gebäude") heißt das Ziel, das die Gemeinde Deißlingen zusammen mit 21 weiteren Kommunen verfolgt. Bisher seien sie dabei auch auf einem sehr guten Weg: "Über 95 Prozent der Haushalte ist inzwischen mit mehr als 50 Mbit/s, und über 75 Prozent der Haushalte ist mit mehr als 100 Mbit/s ausgestattet", verkündet Ulbrich. Damit sei eine erste Etappe auf dem Weg zum erklärten Ziel erreicht. Auch Schulen und andere Bildungseinrichtungen werden bereits im Zuge eines Erweiterungsprojekts mit Breitbandanschlüssen versorgt. Neben den bereits kreisweit eingeleiteten Maßnahmen für die Nachverdichtung noch unterversorgter Gebiete gäbe es nun jedoch zwei weitere Förderprogramme des Bundes und des Landes, welche die Gemeinde nutzen möchte: Die Förderung von Masterplänen zum Breitbandausbau des gesamten Gemeindegebiets und die Förderung "Sondercall Gewerbegebiete".

Bei ersterem muss die Gemeinde einen eigenen Masterplan erstellen, um den innerörtlichen Ausbau von glasfasertüchtigten Netzverteilern bis in jeden einzelnen Haushalt effizient und zielgerichtet zu planen. Dabei übernimmt die Gemeinde Deißlingen die Trägerschaft für alle Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft Rottweil und hat in den vergangenen Wochen schon "sinnvolle Cluster" vereinbart: "Man kann beim Glasfaserausbau ja nicht alle Straßen auf einmal aufbuddeln, das muss schon vernünftig geplant werden", erklärt der Bürgermeister.

In diesem Rahmen möchte die Gemeinde außerdem noch einen Antrag auf Beratungsförderung beim Bund stellen. Der Maximalbetrag der Förderung beträgt 50 000 Euro. Das Landratsamt geht davon aus, dass alle externen Kosten über diese Förderung abgedeckt werden können: "Sollte das jedoch nicht der Fall sein, gehen wir davon aus, dass nur wenige 1000 Euro drauf gezahlt werden müssen – das ist aber die schlechteste Prognose", meint Ulbrich.

Die zweite Förderlinie "Sondercall Gewerbegebiete" widmet sich hingegen speziell den Glasfaserausbau in Gewerbegebieten, der mit bis zu 90 Prozent von Bund und Land bezuschusst wird. Allerdings müssen die Gemeinden nachweisen können, dass in ihren Gewerbegebieten auch Versorgungsbedarf besteht. Auch hier möchte die Gemeinde Deißlingen mit den anderen Kommunen agieren. Die Koordinierung übernimmt der Landkreis Rottweil.

Damit das ganze Prozedere nun in die Gänge gebracht werden kann, stimmte der Deißlinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung sowohl einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zur interkommunalen Zusammenarbeit für die Erstellung und Fortführung eines Masterplans, als auch einem Kooperationsvertrag mit dem Landkreis Rottweil wegen der Erschließung der unterversorgten Gewerbegebiete einstimmig zu.