Warum die Firma in Schieflage geriet, das führt Geschäftsführer Ercan auf das enge Finanzierungskorsett zurück. So habe er laufende Kosten aus Krediten und den Dispositionskredit nicht mehr bezahlen können. Verhandlungen mit der Bank hätten zu keinem Ergebnis geführt. Daher habe er die Reißleine ziehen müssen. Er bedauere das zutiefst, betont er im Gespräch mit uns. Denn er habe in die Firma, die er 2011 übernommen habe, nicht nur viel Geld, sondern auch Herzblut gesteckt. Er habe kurz vor der Ziellinie aufgeben müssen.
Im kommenden Jahr wären ein Kredit und eine Maschine abbezahlt gewesen, sodass er wieder mehr finanziellen Spielraum gehabt hätte, so Ercan. Er habe bei der Bank darauf gedrängt, die Kredite zeitlich zu strecken, um die monatlichen Belastungen zu reduzieren.
Hattler teilt mit: "Erste Anhaltspunkte deuten darauf hin, dass die Fremdkapital- und Finanzierungskosten nicht dauerhaft aus den Erträgen des Unternehmens gedeckt werden konnten." Die konkreten Ursachen der Insolvenzsituation würden aktuell aufgearbeitet, äußert der Insolvenzverwalter. Derzeit würden im Betrieb sämtliche Strukturen und Abläufe geprüft und gleichzeitig bereits Gespräche mit Investoren geführt. Ziel sei es, so Hattler, den Geschäftsbetrieb einschließlich aller Arbeitsplätze zu erhalten.
Der Iso 9001-zertifzierte Betrieb produziert Kunststoffspritz- und -formteile, die Kunden stammen aus dem süddeutschen Raum.
Die Firma beschäftigt neun Mitarbeiter, davon einen Auszubildenden. Die Löhne seien bis Ende des Jahres durch das Insolvenzgeld gesichert, so Hattler.
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