Viele Investitionen, solide Finanzierung, sinkende Schulden: Die Deißlinger Gemeinderäte zeigen sich mehr als zufrieden. Foto: © magele-picture – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Haushalt: Pro-Kopf-Verschuldung in Deißlingen sinkt von 130 auf 108 Euro trotz Investitionen

Der Deißlinger Haushalt für 2020 ist unter Dach und Fach. In ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr stimmten die Gemeinderäte dem Zahlenwerk von Gemeindepflegerin Simone Matzka einstimmig zu.

Deißlingen. Matzka machte deutlich, dass bei einem Investitionsvolumen von 26 Millionen Euro in den nächsten Jahren (2020 bis 2023) eine Entnahme aus dem Sparstrumpf der Gemeinde unumgänglich ist. Es sei 2020 eine Entnahme aus dem Fondvermögen von 4,3 Millionen Euro vorgesehen. Aufgrund von Kredittilgungen werde, so Matzka, die Pro-Kopf-Verschuldung in Deißlingen von 130 Euro auf 108 Euro sinken. Im Landesdurchschnitt aller Kommunen seien es 1615 Euro pro Einwohner. Aufgrund der rückläufigen Konjunktur und des Gebots vorsichtiger Schätzungen wurden die Gewerbesteuereinnahmen auf 2,5 Millionen Euro festgesetzt. Aber vielleicht gebe es auch noch in dieser Hinsicht Überraschungen, und der Haushaltsausgleich wird doch noch erreicht.

Traditionell gaben die Fraktionsvorsitzenden im Anschluss ihre Statements ab. Ein dickes Lob für die Kämmerin gab es von Karin Schmeh (CDU). An die digitale Form des Haushaltsplan, so Schmeh, müsse man sich jedoch erst noch gewöhnen. Erstmals gab es nämlich keine Printform des mächtigen Zahlenwerks. Schmeh zog das Resümee: "Wir leben jetzt von der Substanz, der Haushaltsausgleich wird nur aufgrund der Entnahme aus der Rücklage des ordentlichen Ergebnisses erreicht. Das Fondsvermögen wird fast aufgebraucht, doch wir tun, was wichtig ist." Das Positive sei indessen, dass sich die Gemeinde alle anstehenden Projekte leisten könne.

Karin Schmeh dankte auch den Deißlinger und Lauffener Bürger für das Vertrauen und versprach: "Wir, Verwaltung und Gemeinderat, werden alles daran setzen wieder etwas anzusparen, wenn’s auch nicht so schnell geht." Wolfgang Dongus (SPD) dankte der engagierten Kämmerin ebenfalls. "Wir haben in Deißlingen die schon fast berühmte schwarze Null." Nach 13 Jahren im Gemeinderat könne er sagen, dass man einen langen Atem brauche. Man sei nie fertig mit den Aufgaben.

Geld sei dafür da, es zu benutzen

Deshalb sei es auch positiv, dass man in Deißlingen auf die gut gefüllten Rücklagen zugreifen könne. Die Projekte, die jetzt anstünden oder sich bereits im Bau befänden, habe man schon seit langem beschlossen. Weiter resümierte Dongus, dass die fertiggestellte Mehrzweckhalle ihren Zweck voll erfülle. Dies habe man auch beim Jahreskonzert des Musikvereins am Samstag akustisch feststellen können. Er hoffe, dass dieses positive Ergebnis auch auf alle anderen Projekte übertragen werden könne.

"Ich bin überzeugt, dass wir, Gemeinderäte und die Verwaltung, sorgsam mit den Steuergeldern umgehen". Auch Heinz Schleicher (DUL) sprach Simone Matzka den Dank seiner Fraktion aus. Dass man bei einem Rekord-Investitionsvolumen von 26 Millionen Euro auch auf die Rücklagen zugreifen müsse, sei klar. "Dazu ist ja das Geld da." Erfreut zeigte sich Schleicher über die Pro-Kopf-Verschuldung, die trotz der Investitionen bei 108 Euro stehe. Ohne Gegenstimme wurde sodann dem Zahlenwerk zugestimmt.