Die Einspeisevergütung habe sich um 6500 Euro verbessert. Dass man so gut dastehe, habe seinen Grund in der sehr schlanken Verwaltung. Alle sind ehrenamtlich dabei – vom Vorstand über Aufsichtsrat und Finanzverwalter.
Fürs vergangene Jahr verzeichnete die Genossenschaft einen Gewinn von 24 000 Euro. Steuern in Höhe von 6800 Euro gehen davon noch ab. Hinzu kommt der Gewinnvortrag von 4130 Euro. Somit stehen 21 330 Euro zur Verteilung an. Davon gehen, so der Aufsichtsratsvorsitzende, Bürgermeister Ralf Ulbrich, 400 Euro in die gesetzlichen Rücklagen, und 13 000 Euro werden als Gewinnvortrag verbucht. Somit verbleibt ein Rest von 7930 Euro, der ausgeschüttet wird. Dies entspricht einer Dividende von drei Prozent. Die Mitglieder stimmten zu.
Die drei Vorstände, Stefan Schuler, Fabio Tedesco und Ingo Schmeh, berichteten den Mitgliedern in der Hauptversammlung über die Geschäftstätigkeiten im vergangenen Jahr. Stefan Schuler wies nochmals darauf hin, dass man bei der Bürger-Energie ein Strommessgerät ausleihen könne, um im eigenen Haus die Stromfresser aufzuspüren.
Fabio Tedesco teilte mit, dass man für das laufende Jahr drei Projektierungen im Auge hat. Zum einen sei dies der Fritz-Kiehn-Kindergarten, die Aubert-Sporthalle und die Firma BRS (Biovergärungsanlage). Zudem soll es wieder einen Energiestammtisch geben. Bei der Gewerbeschau in Deißlingen und Lauffen wird auch die Energie-Genossenschaft vertreten sein.
Alle vier Photovoltaikanlagen sind im grünen Bereich, sagte Ingo Schmeh. Die Anlagen haben über 200 000 Kilowatt Stunden produziert.
Turnusgemäß standen wieder Wahlen des Aufsichtsrats an. Weil Florian Moosmann aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierte, musste Ersatz gefunden werden: Maik Herzog. Er wurde wie Tobias Baier einstimmig für die nächsten drei Jahre in den Aufsichtsrat der noch jungen Genossenschaft gewählt.
25 000 Tonnen Biomüll jährlich verarbeitet
Nach dem offiziellen Teil gab es noch einen interessanten und informativen Vortrag. Eberhard Ludwig, Geschäftsführer bei der "BRS Bio Energie GmbH Deißlingen", gab den Mitgliedern der Genossenschaft Einblick in die Arbeit der Anlage. Sein Thema lautete: "Erneuerbare Energien aus Bioabfällen." Dabei wird der Inhalte aller Biotonnen aus den drei Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar verarbeitet. Dies sind jährlich etwa 25 000 Tonnen. Die Kapazität der Anlage soll erweitert werden auf 45 000 Tonnen jährlich.
Geschäftsführer Eberhard Ludwig betonte, dass dem Betrieb die verkehrsmäßig äußerst günstige Lage an der Nahtstelle der drei Landkreise zugute komme. Die Verkehrsbelastung könne somit relativ gering gehalten werden. Die Anlage erfülle auch alle gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Emissionen. Die anfangs befürchtete Geruchsbelästigung werde durch Abluftbehandlung mit Filtern gering gehalten.
Leider gebe es aber immer noch Probleme mit der Mülltrennung. Hier, so Ludwig, sollten die Landkreise mehr Aufklärung betreiben. Die Entsorgung durch Bioabfallvergärung sieht der Geschäftsführer durch die Auflagen des neuen Erneuerbare-Energien-Gesetzes gefährdet.
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