Am ins Auge gefassten Abbruch des ehemaligen Ochsen scheiden sich die Geister. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Widerstand regt sich im Internet / Kein Denkmalschutz

Auf der heutigen Tagesordnung des Deißlinger Gemeinderates steht unter anderem die "Vorstellung eines Konzepts für Abbruch und Neubebauung" des ehemaligen "Ochsen" in der Stauffenberg Straße. Mehrere Konzepte wurden erarbeitet.

Deißlingen (shr). Verschiedene Bauträger und Architekten hatten für die Bebauung grundsätzliches Interesse gezeigt, doch nur im Falle eines kompletten Rückbaus des Gebäudes und Neubebauung. Dagegen regt sich jetzt schon deutlicher Widerstand in der Deißlinger Bevölkerung. Via "WhatsApp" wurde dazu aufgerufen "Flagge zu zeigen". "Ein Ochsen-Abbruch geht gar nicht. Dieses Tabu darf nicht beschlossen werden. Hier kann mehr für unseren Ort herausgeholt werden" heißt es da. Auch wird dazu animiert die heutige Sitzung zu besuchen. Auch ein Gedicht wurde auf WhatsApp verbreitet. In diesem wird sehr deutlich angesprochen, was man von dem Vorhaben hält, eine altes aus dem Ortskern nicht wegzudenkendes Gebäude abzureißen. Da jedoch das Gemäuer nicht unter Denkmalschutz steht, wird es den Gegnern wohl schwer fallen sich durchzusetzen, wenn der Gemeinderat zustimmen sollte. Es wurde indessen bekannt, dass aus den Reihen der Räte wohl auch der eine oder andere dagegen stimmen könnte.

In den verbreiteten Zeilen, das aus der Sicht des Gebäudes geschrieben wurde, steht zum Beispiel: "Ich bin nicht einfach nur ein Haus, nein ich mach unseren Ort doch aus, wenn ich weichen muss, schaut nur hin, gibts ein Loch, das niemand mehr flicken kann". (ins Hochdeutsche übersetzt, da das Gedicht selbst im Deißlinger Dialekt geschrieben ist.) Zum Schluss heißt es da: "Moarn ischd Gmoandrot, wer mi ma, kunnt det dazua, stoht für mi na und loht sich bitte it völlig verblenda, jedes Blatt, ka mr au wenda! Eibern Ochsa. Bürgermeister Ralf Ulbrich dazu: "Der Gemeinderatsvorlage kann ich nicht viel hinzufügen. Wir werden heute in die Diskussion einsteigen und einen Vorschlag präsentieren, der im alten Gemeinderat gut angekommen ist. Alles weitere wird der neue Gemeinderat entscheiden."