Thomas Grimm (rechts) ernennt Achim Bick zum aktiven Ehrenmitglied des Musikvereins. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Musikverein Deißlingen gut aufgestellt / Teilnahme an Proben und Auftritten verbesserungsbedürftig

Es läuft gut und rund beim Deißlinger Musikverein. Dies wurde am Freitagabend in der Hauptversammlung deutlich. Der Verein ist gut aufgestellt.

Deißlingen. Insgesamt hat der Verein 532 Mitglieder, davon 98 Aktive, und von diesen sind 39 noch unter 18 Jahren.

In seinem Rechenschaftsbericht ging der Vorsitzende Thomas Grimm weiter ins Detail. Er schlüsselte "seine" Musiker auch nach dem Geschlecht auf: Bei den Jugendlichen sind 15 Mädchen und 24 Jungs dabei, bei den Erwachsenen sind es 21 Frauen und 38 Männer.

Zahlreiche Auftritte und Feste, aber vor allem das Jahreskonzert prägten das vergangene Jahr. Grimm stellte fest: "Wir hatten mit der Musikkapelle Lyra Herrenzimmern einen exzellenten Konzertpartner."

Dirigent Robin Nikol hatte ein Praktikum in Osnabrück absolviert. Dies habe der Verein gut gemeistert. Unter anderem konnte man dies durch Florian Billerbeck, Volker Basler und André Ernst aus den eigenen Reihen wettmachen. Doch auch Robin Nikols Vater, Peter, sei gerne eingesprungen. Leider, so Grimm, sei die Teilnahme an den Proben und Auftritten eher mangelhaft. Er hoffe, dass das es dieses Jahr besser werde. Engagement zeigten die Mitglieder indessen beim Auf- und Abbau bei Festen, beim Containerdienst und der Altmaterialsammlung.

Schriftführerin Nicole Grimm umrahmte ihren Jahresbericht wie immer mit zahlreichen Fotos von Auftritten wie Fasnet, Erstkommunion, Hochzeiten oder Beerdigungen.

Gute Arbeit leistet der Verein auch in Sachen Jugendarbeit. Dafür verantwortlich zeichnet Elke Basler. Sie berichtete von 34 Schülern, die von elf Lehrern Musikunterricht bekommen, sowie von 29 Dritt- und Viertklässlern, die bei der Bläserklasse von Volker Basler in der Aubertschule musizieren. 40 Mitglieder habe derzeit die Jugendmusikkapelle, davon spielen 17 bereits in der Gesamtkapelle. "Wir sind gut aufgestellt, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen", betonte Elke Basler. Es seien zu wenige Jugendliche, die in der Hauptkapelle bleiben. Sehr wichtig sei es auch, die Eltern mit einzubinden, mithin "eine große Aufgabe".

Für das laufende Jahr sind bereits ein Teppichklopfer-Turnier, die Teilnahme an der Jugendbläsernacht in Dauchingen, eine Filmnacht und der Winterzauber im Programm der Jugendlichen.

Auch Dirigent Robin Nikol hatte nicht viel zu kritisieren. Zwar habe seinem "Getti" das Dirigieren der Jugendkapelle viele Nerven gekostet ("das macht er nie mehr"), und den Eltern sollte klar sein, dass der vom Verein mitfinanzierte Musikunterricht purer Luxus sei, "aber wenn es gilt, dann klappt es, Gott sei Dank, immer". Er dankte Simon Müller und Vanessa Kunz für ihr großes Engagement im Jugendausschuss, beide haben inzwischen aufgehört.

Der Gesamtkapelle dankte er für Verständnis angesichts der Umstände durch seinen Einsatz in Osnabrück. Das Niveau des Jahreskonzert habe man erneut steigern können, und dass der Verein Noten und Instrumente stelle, sei Luxus: "Kein anderer Verein hat mehr eigene Instrumente." Sogar die Reparaturen würden übernommen, "das sollte man zu schätzen wissen". Leider hätten sämtliche Tubisten den Verein verlassen. Es gab aber Freiwillige, die die Instrumente wechselten. Der Probenbesuch war mit 73,6 Prozent schlechter als 2017 (77 Prozent), aber besser als davor.

Nikol ehrte Manfred Schmeh, der immer dabei war, Lukas Flaig, Dario Prim und Thomas Grimm fehlten nur einmal. Und sein Vater Peter Nikol werde gerne weiter vertretungsweise den Dirigentenstab übernehmen.

Die Kasse von Diana Lissy wies ein Minus auf, das lag aber an den vielen Instrumentenanschaffungen, darunter war auch ein neues Schlagzeug. Dass die Kasse in guten Händen und gut geführt ist, bestätigte Jürgen Traber als Kassenprüfer. Bürgermeister Ralf Ulbrich dankte dem "Luxusverein": "Ich hab mir das mal aufgeschrieben und weiß nicht, wann ich es wieder auspacken muss. Vielleicht, wenn es um die Vereinsförderung geht." 38 Wochen im Einsatz, das sei enorm. "Wenn man den Musikverein braucht, kann man auf ihn zählen. Ihr habt alles richtig gemacht."

Die einstimmige Entlastung folgte auf dem Fuß. Ebenso einigte man sich darauf, den Passus aus der Satzung zu streichen, dass jede Beerdigung eines Mitglieds musikalisch umrahmt wird. Man wolle das zwar beibehalten, obwohl es immer schwieriger werde, Leute zu finden, so Nicole Grimm. Doch will man nicht mehr per Satzung dazu gezwungen sein. Thomas Grimm wurde einstimmig ins Amt des Vorsitzenden wiedergewählt.