Konzerterlebnis: Osteroratorium und weitere Bach-Werke werden in beeindruckender Weise dargeboten

Einen wahren Hörgenuss bescherte das Kirchenkonzert in St. Laurentius mit Stücken von Johann Sebastian Bach und dem Osteroratorium "Kommt, eilet und laufet". Solisten, Chor und Instrumentalisten glänzten mit hohem Können und ausgezeichneter Harmonie.

Deißlingen (uf). Instrumentenensemble und Solisten der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen und der katholische Kirchenchor Seitingen Oberflacht boten so ein eindrucksvolles Erlebnis.

Eröffnet wurde der Konzertreigen mit dem Orgelstück Piece d’Orgue BWV 572. Dann stand die Sonate in C-Dur, BWV 1033, für Flöte und Basso continuo im Mittelpunkt. Das Entstehungsjahr wird auf Grund von Manuskripten, die Sohn Carl Philipp Emmanuel Bach besaß, auf das Jahr 1731 datiert. Die Querflöte und der Basso continuo harmonierten hervorragend, da konnte man sich sogar ein wenig in die Zeit von Sebastian Bach zurückversetzt werden.

Dass das Osteroratorium, "Kommt, eilet und laufet" von Bach zu Unrecht im Schatten der beiden großen Passionen und des Weihnachtsoratoriums steht, machte die fulminante Aufführung in St. Laurentius deutlich. Es war am 1. April 1725, zwei Tage nach der Johannespassion, uraufgeführt und danach in verschiedenen Bearbeitungen noch mindestens dreimal am Ostergottesdienst in Leipzig zu Gehör gebracht worden.

Die Handlung im Oratorium lehnt sich an das Lukas-Evangelium an. Dort eilten Petrus und Johannes zum Grab Jesu, an dem ihnen Maria Jacobi und Maria Magdalena begegneten, die den Leichnam Jesu salben wollten. Ein Engel hatte ihnen bereits von der Auferstehung Jesu berichtet, allein das Schweißtuch erinnert an sein irdisches Dasein.

Petrus schöpft aus dem Schweißtuch die Hoffnung, dass sein Tod nur ein Schlaf sein werde, aus dem er zum ewigen Leben erweckt werden wird. Maria Magdalena hingegen blickt voller Sehnsucht nach Jesus. Erst Johannes ist es, der voller Überzeugung die Auferstehung und den Sieg über den Tod zum Ausdruck bringt und den Lobpreis des Schlusschores einleitet.

Die Gesangssolisten Julia Hinger, Sopran, als Maria Jacobi, Elisabeth Kreuzer, Alt, als Maria Magdalena, Fabio Marciel, Tenor, als Petrus, und Sebastian Schäfer, Bass, als Johannes sowie das Instrumentenensemble und der katholische Kirchenchor Seitingen-Oberflacht unter der Gesamtleitung von Markus Schmid begeisterten das Publikum.

Der große Schlussapplaus zeigte die Wertschätzung über das beeindruckende kirchenmusikalische Ereignis. Im Instrumentenensemble spielten Gabriela Rodrigues und Tommaso Toni, Violine, Annemarie Ohlsen, Viola, Felicitas Weissert, Cello, Daniel Bruder, Kontrabass, Amelie Schirmer, Ouerflöte, Clara Cazzanelli Blockflöte, Sinnika Kimmich, Oboe, Maximilian Braisch, Fagott, Chen Lun, Tommes Rute, Trompete, Alexander Zweifel, Pauke, und Markus Schmid, Orgel.