Betriebsleiter Ewald Grießhaber wird verabschiedet / Blockheizkraftwerk muss erneuert werden

Von Nicole Westhauser Deißlingen. Der Abwasserzweckverband Oberer Neckar Villingen-Schwenningen stellte seinen Jahresbericht vor. Deißlingens Bürgermeister Ralf Ulbrich bemängelte, dass der Giftunfall nicht erwähnt wurde.Da das vergangene Jahr sehr regenreich war, kam auf den Zweckverband eine Abwassermenge von 8,15 Millionen Kubikmetern zu. Die Stickstoffwerte haben sich, im Vergleich zu 2008, leicht verschlechtert, sind aber immer noch besser als im Jahr 2007. Auch die Phosphatwerte haben sich erhöht. Nach der Vorreinigung ist die Konzentration von Stickstoff und Phosphor stark zurück gegangen. Die Anlage sei damit gut ausgelastet, teilte Verbandsvorsitzender Rolf Fußhoeller mit. Ein neuer SCR-Reaktor soll die Wasserwerte künftig zusätzlich verbessern.

Die Reinigungsleistung der Kläranlage sei gestiegen, heißt es im Jahresabschlussbericht des Zweckverbandes. Beim Stickstoff liegt die Leistung bei 90 Prozent und beim Phosphat bei 98 Prozent.

Das Blockheizkraftwerk der Anlage muss erneuert werden, da die Stromausbeute beim Faulgas immer weiter zurück geht. Fußhoeller betonte, dass nun der richtige Moment für eine solche Investition gekommen sei. Die Versorgung mit eigenem Strom stabilisiere trotz steigender Stromkosten das Betriebsergebnis.

Am Ende des Berichtes kritisierte Deißlingens Bürgermeister Ulbrich, dass der Störfall aus dem vergangenen Jahr im Bericht nicht erwähnt wurde. 2009 kam es zu einem Giftunfall im Neckar, der zu einem Fischsterben führte (wir berichteten). Fußhoeller teilte jedoch mit, dass der Unfall zu mehr Überwachung führte und nun auch Online die Werte ständig überprüft werden können. Der Störfall kostete den Zweckverband 30 000 Euro. Fußhoeller meinte dazu: "So etwas kann nicht toleriert werden."

In der jüngsten Sitzung verabschiedete der Zweckverband den bisherigen Betriebsleiter Ewald Grießhaber, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nicht weiter ausführen kann. Fußhoeller sagte: "Die Stellung trägt eine große Verantwortung." Grießhaber begann 1984 mit seiner Klärwerk-Laufbahn in Horgen, wo er als Klärwärter arbeitete, bevor er Betriebsleiter wurde. 1994 machte er dann eine Weiterbildung zum Abwassermeister und ab 2001 war er Betriebsleiter im Klärwerk in Trossingen und übernahm parallel dazu 2005 die Leitung des Klärwerks des Zweckverbandes. Fußhoeller bedankte sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit. Sein Nachfolger wird Sigmund Schanz. Fußhoeller wünschte sich, dass ihn alle unterstützen. Schanz ist bereits seit 25 Jahren in der Kläranlage tätig und übt seit 22 Jahren das Amt des stellvertretenden Betriebsleiters aus.

Der stellvertretende Verbandsvorsitzende Anton Bruder leitete den Wahlgang, der Fußhoeller in seinem Amt als Vorsitzender bestätigte. Der Verband hatte ihn bis 2014 wiedergewählt.