Auf etwa 2000 Quadratmetern erstrecken sich die »Sonnenstrom«-Module auf dem Dach der »Volksbank« Sporthalle. Foto: Scheidel

Starterprojekt der "Bürger Energie Deißlingen" soll am Donnerstag ans Netz gehen.

Deißlingen - Die neu gegründete "Bürger Energie Deißlingen eG" (BED) will sich vom politischen Hick-hack um die Förderung der Solarenergie nicht beirren lassen. Bestärkt werden die Macher vom Mittun zahlreicher Bürger.9. März oder 1. April. Ob die Solarförderung nun doch bereits übermorgen oder – wie zunächst und jetzt plötzlich wieder ins Gespräch gebracht – drei Wochen später um ein weiteres Stück abgesenkt wird, ficht den BED-Vorstand mit Stefan Schuler, Ingo Schmeh und Fabio Tedesco nicht mehr an, wie letzterer gestern betonte.

Nachdem das neue Datum 9. März für die Absenkung der Förderung um fast 30 Prozent genannt worden sei, habe man schnell Nägel mit Köpfen für das Starterprojekt der BED gemacht, das, wie berichtet, eine Photovoltaikanlage auf der Volksbank-Sporthalle ist.

So kam es am vegangenen Samstag zu einem beeindruckenden Arbeitseinsatz jüngerer BED-Mitglieder zusammen mit Beschäftigten der mit dem Projekt beauftragten Fachfirma aus Deißlingen. 20 Leute waren den ganzen Tag über auf dem Dach der Volksbank-Sporthalle mit der Errichtung der Unterkonstruktion der Solarmodule – übrigens alle aus deutscher Herstellung – beschäftigt. Bereits morgen, Donnerstag, soll die Anlage ans Netz gehen.

425 000 Euro soll sie kosten, die bei einer erwarteten Jahresleistung von 180 000 Kilowattstunden den jährlichen Bedarf von etwa 60 Haushalten decken könnte. Der Deißlinger Wirtschaftsprüfer Paul Hengstler – für die Bürgerenergie ein wichtiger Wegbegleiter – hat in den vergangenen Tagen einen kontinuierlichen Mitgliederzuwachs konstatiert. Mehr als 90 hätten inzwischen Anteile – zwischen 200 und maximal 2000 Euro – gezeichnet. Bürger, Vereine und Firmen seien mit im Boot, sagt er erfreut und mit der Erkenntnis, dass sich der Eigenkapitalzugang je Mitgliedschaft im Durchschnitt bei etwa 1000 Euro bewegt. Manch einer habe auch bereits Anteile für einen Enkel gezeichnet. Dadurch werde von Generation zu Generation über das "Sonnenstrom"-Geschenk hinaus Wichtiges vermittelt. Hengstler ist sich sicher, dass die, die Mitmachen, in einigen Jahren auch mit einer Rendite belohnt werden. Etwa bei vier Prozent könnte diese seiner Meinung nach in drei bis vier Jahren liegen.

Fabio Tedesco und seine Mitstreiter freuen sich, wenn die Sonne bald für ordentliche Mengen Kilowattstunden an Strom vom Sporthallen-Dach sorgt.

Darüber hinaus wolle man Gewehr bei Fuß stehen, sollte sich das große Bürgerinteresse auch in einer weiterhin stark steigenden Mitgliederzahl ausdrücken. Da seien dann nach dem Starterprojekt weitere Vorhaben zur regenerativen Energieerzeugung denkbar, deutet das Vorstandsmitglied an.

Weitere Informationen:

www.buergerenergie-deisslingen.de oder Telefon 07420/9 29 50 (Paul Hengstler).