OEKJ: Eröffnung in Deißlingen in kleinem Rahmen / Leuchtturmprojekt soll in andere Gemeinden strahlen
Die Eröffnung des Förderkindergartens Schmetterling hab man sich anderes vorgestellt, so August Unterreitmeier, Geschäftsführer der Ökumenischen Kinder- und Jugendförderung (OEKJ). Doch die Corona-Bestimmungen ließen einen größeren Rahmen im ehemaligen Duttlinger-Haus nicht zu.
Deißlingen (shr). Auch Bürgermeister Ralf Ulbrich bedauerte dies, da sich sicher sehr viele Bürger für die Kindereinrichtung interessiert hätten. Schade sei es auch, dass die Gemeinderäte nicht mit von der Partie sein können. Nicht nur die Eröffnung des Kindergartens, sondern auch das 40-jährige Jubiläum der Interdisziplinären Frühförderung bei der Ökumenischen Kinder- und Jugendförderung wäre mit dem ursprünglichen dreistündigen Programmablauf gefeiert worden.
Wie August Unterreitmeier ausführte, standen die bisherigen Räumlichkeiten in Zimmern nicht mehr zur Verfügung. Es sei ein wahrer Glücksfall für den Verein aber auch für die Gemeinde gewesen, dass man in den Räumlichkeiten der ehemaligen Post, wo früher auch ein Kaufhaus war ("Duttlinger"), schnell wieder einen Platz gefunden habe.
Die OEKJ ist Träger der Förderkindergärten Schmetterling und der Interdisziplinären Frühförderstelle. Kinder ab der Geburt bis zur Einschulung werden betreut. Vor mehr als zehn Jahren habe man den Schritt von einem "Behindertenkindergarten" zu einem dezentralen, integrativen und wohnortnahen Kindergartenkonzept mit mittlerweile vier Außengruppen in Oberdorf, Schramberg, Bühlingen und jetzt neu in Deißlingen gewagt.
Auch die Gemeinde Deißlingen profitiert von diesem Glücksfall. Man braucht in der Gemeinde neue Kindergartenplätze. Anfang 2021 wird der Regelkindergarten und bis etwa Mai 2021 auch eine neue Kinderkrippe für Unter-Dreijährige fertiggestellt sein. Zurzeit betreut das Team im Schmetterling-Kindergarten sechs Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren.
August Unterreitmeier und Eva Graef machten deutlich, was alles in den vergangenen 40 Jahren geschaffen und aufgebaut wurde. So wurden annähernd 3000 Kinder in den letzten 40 Jahren durch die interdisziplinäre Frühförderstelle Rottweil gefördert, begleitet und unterstützt. Ebenso viele Eltern wurden in dieser Zeit durch die Mitarbeiter begleitet. "Wie zur Gründerzeit 1980 ist es auch jetzt unser Auftrag und Ziel, eine möglichst frühe Förderung und Entwicklungsunterstützung von Kindern mit Entwicklungsproblemen zu gewährleisten und anzubieten." Ebenso bedeutsam sei auch die Begleitung und Beratung der Eltern und Bezugspersonen.
Von anfänglich zwei Mitarbeitern beschäftigt die OEKJ augenblicklich im Bereich der interdisziplinären Frühförderung 28 Mitarbeiter, und zwar in den Bereichen Heilpädagogik, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Verwaltung. Die OEKJ ist im Übrigen ein Verein und ist deshalb zur Finanzierung ihrer Projekte auf Spenden angewiesen, wurde betont.
Mit der Neueröffnung in Deißlingen entstand unter der Trägerschaft der OEKJ ein neuer, inklusiver Kindergarten mit Regel-, Krippen- und Förderkindergarten unter einem Dach. Die Konzeption soll ein Leuchtturm-Projekt sein, das zeigt, wie Inklusion gelingen kann. Dies soll als Beispiel weiterstrahlen in weitere Gemeinden.
Mit einem Rundgang durch die Räumlichkeiten endete die Eröffnung.
Weitere Informationen: www.oekj.de
