Ein "Raketenstart" außerhalb von Silvester braucht eine Ausnahmegenehmigung. (Symbolfoto) Foto: Beck Photography – stock.adobe.com

Raketen in Lauffen wieder einmal ohne Genehmigung abgefeuert. Bürger alarmiert Polizei.

Deißlingen-Lauffen - Dass ein Feuerwerk auch außerhalb von Silvester nachts den Himmel erhellt und die Knallerei manchen Bürger aus dem Schlaf schreckt – das hat in Deißlingen und Lauffen schon gewisse "Tradition". Am Samstag knallte es erneut, die Polizei wurde alarmiert.

Schon im vergangenen Jahr haben Feuerwerkskörper am Sommerhimmel über Deißlingen und Lauffen Schlagzeilen gemacht. Denn: Nicht jeder Bürger ist über die nächtliche Knallerei erfreut, außerdem darf Feuerwerk zwischen dem 2. Januar und dem 30. Dezember nur mit einer Ausnahmebewilligung abgebrannt werden.

Es knallt um 3 Uhr nachts

Am vergangenen Samstag wurden in Lauffen Anwohner nun um 3 Uhr nachts aus dem Schlaf geschreckt, wie uns ein Leser berichtet. Die Raketen seien aus Richtung Neubaugebiet/Am Tann beziehungsweise Richtung Buchwald/Eschwald abgefeuert worden. Er habe die Polizei alarmiert, nicht nur wegen dem Lärm, sondern auch weil er völlig unverständlich findet, dass gerade in der derzeitigen Trockenheit jemand ein Feuerwerk abbrennt.

"Wer jetzt rumböllert, handelt fahrlässig", sagt ein Sprecher der Polizeidirektion in Konstanz im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Er könne sich nicht vorstellen, dass das Feuerwerk von der Behörde genehmigt worden sei. In der Tat: Unsere Nachfrage bei der Gemeindeverwaltung ergibt: Das Feuerwerk am Samstag war nicht genehmigt.

Die Polizei prüfe eine eventuell vorliegende Genehmigung in jedem Fall, ansonsten erfolgt eine Anzeige. Sollte illegale sogenannte China-Böller oder selbstgebaute Brennkörper im Spiel sein, dann liege sogar ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vor – sofern das Material noch sichergestellt werden kann. Näheres zum aktuellen Fall konnte die Polizei am Montag nicht sagen.

Bürgermeister Ralf Ulbrich ist derzeit im Urlaub – er hatte im Zuge der Debatte jedoch schon im vergangenen Jahr betont, dass der Gemeinde die Problematik durchaus bewusst sei. "In der Tat nehmen die Anfragen nach Böller-Genehmigungen bei uns zu, und es kommt immer öfter vor, dass Feuerwerke auch ohne Genehmigung abgefeuert werden", so seine Aussage damals. Die Gemeinde wolle nicht tatenlos zusehen: Man sei in der Erteilung der Genehmigungen bislang schon recht sparsam, wolle sich aber über weitere Einschränkungen Gedanken machen und "verstärkt die Bevölkerung sensibilisieren".

An den Feuerwerkern vom Samstag ging dies wohl bislang vorbei.