Bürgermeister Ralf Ulbrich (links) informiert sich an der Baustelle über die Arbeiten. Die zwischengelagerten Pflastersteine im Hintergrund werden in den kommenden Wochen verarbeitet, so dass die Parkplätze dann genutzt werden können. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Entwicklung: Bauarbeiten in der Ortsmitte im Zeitplan / Neue Kundenparkplätze der Volksbank nach Flächentausch

Die Verkehrssituation im Bereich der Ortsmitte strapaziert die Nerven der Autofahrer. Bei der Verwaltung häufen sich die Beschwerden über Verkehrsbehinderungen, vor allem wegen fehlender Parkplätze.

Deißlingen. Bürgermeister Ralf Ulbrich bestätigt: "Derzeit ist die Situation beengt, wir appellieren an die Toleranz aller Beteiligten, mit gegenseitiger Rücksichtnahme die kommenden Wochen zu meistern."

Wenn man so will, ist es eine Jahrhundertaufgabe und -chance, die neue Ortsmitte der Gemeinde möglichst attraktiv zu gestalten – und das gehe nicht ohne Beeinträchtigungen ab, bedauert Ulbrich.

Die Gemeinde hatte zunächst die Stauffenbergstraße als Durchgangsstraße gesperrt, dann aber nach Einwänden der Bürger und Geschäftsansässigen wieder eröffnet: "Die Baufirmen waren nicht begeistert, denn ihnen fehlt nun Aufstell- und Lagerfläche." Allerdings ist die erneute Schließung bereits absehbar: Ab Ende Juni soll der Straßenkörper gebaut werden. Dies gehe nur per Vollsperrung.

Die Beschwerden kommen dabei nicht nur bei der Verwaltung an, sondern auch bei der Volksbank Deißlingen, deren Hauptstelle im Ort gewissermaßen im Auge des Hurricans liegt. "Unsere Kunden monieren, dass sie die Bank schlecht erreichen können – und dass dann zu wenige Parkplätze zur Verfügung stehen", bestätigt Vorstand Christoph Groß. Er befürchtet eine weitere Verschärfung der Situation, wenn zusätzliche Handwerkerfahrzeuge in der neuen Ortsmitte die Innenausstattung der beiden neuen Gebäude vornehmen.

Schwierig sei zudem der Zulieferverkehr, häufig würden schwere Lastwagen die Zufahrt zu den verbliebenen Parkplätzen versperren, so dass selbst die Mitarbeiter ihre Fahrzeuge nicht abstellen können.

Ulbrich hofft, dass ab Mitte des Monats eine Entspannung eintritt, denn dann könnten die Parkplätze hinter dem Volksbank-Gebäude fertiggestellt sein. Derzeit sei darauf noch das Material für weitere Pflasterflächen gelagert, doch das werde Tag für Tag verbraucht.

Die Parkplätze müssen neu erstellt werden, da die bisherigen Flächen nicht mehr zur Verfügung stehen: "Es hat einen Flächentausch zwischen Gemeinde und Volksbank gegeben, ohne den die Bebauung in jetziger Form nicht möglich gewesen wäre", so der Bürgermeister.

Ulbrich und Groß hoffen, dass ab Mitte/Ende Juni diese Parkplätze von den Mitarbeitern und Kunden genutzt werden können. Es handelt sich dabei nicht um öffentliche Stellflächen, sondern wie zuvor um Kundenparkplätze im Eigentum der Volksbank. "Sie sind nur wegen des Flächentausches anders angeordnet", verdeutlicht der Bürgermeister.

Insgesamt liegen die Bauarbeiten trotz der Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie im Zeitplan. Das leitende Ingenieurbüro BIT aus Villingen-Schwenningen leiste mit Projektleiter Rainer Christ hervorragende Arbeit in der Koordination und sorge für einen straffen Ablauf.

Gemeinsam unternehme man alles, um die Situation vor Ort für alle Beteiligten so reibungslos wie möglich zu gestalten. Das könne angesichts des Umfangs der Arbeiten aber nicht immer garantiert werden: "Viele Bürger zeigen im persönlichen Gespräch Verständnis und freuen sich auf die neue Ortsmitte", berichtet Ulbrich aber auch von zahlreichen positiven Rückmeldungen.