Informationsveranstaltung zum Umbau der Turn- und Festhalle / Schlechtere Akustik, aber mehr Platz

Von Siegfried Reinhardt

Deißlingen. Der Umbau der Turn- und Festhalle der Aubertschule war am Dienstagabend Thema in einer Info- und Diskussionsveranstaltung der Gemeinde im Hagestall.

Architekt Uwe Bertsche und dessen Frau Evelyn stellten Vereinsvertretern und Bürgern zwei Varianten zur Sanierung und Umbau der Festhalle vor. Viele waren der Einladung gefolgt.

Zunächst stellte Bürgermeister Ralf Ulbrich klar, dass es nicht bis ins kleinste Detail bei der Diskussion gehen sollte. Man wolle herausfinden welche Variante bevorzugt wird, umso eine klare Entscheidung im Gemeinderat treffen zu können.

Ein wichtiger Punkt, aber auch mit der schwierigste Teil der Entscheidungsfindung war und ist, ob das Lehrschwimmbecken der Aubert-Schule geschlossen wird oder für den Schulbetrieb erhalten bleiben soll. Hierzu gab es eindeutige Aussagen aus der Bevölkerung. Die beiden Pläne für Umbau und Sanierung könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Variante eins sieht vor, die Bühne so zu belassen wie bisher, wobei die Bühne ausfahrbar ist. Der Eingang wird in beiden Varianten überdacht. An der Gebäudeseite gegenüber der Aubert-Schule wird angebaut.

Für die Mensa sieht die Planung in beiden Varianten eine Verdoppelung der Kapazität vor. Bis jetzt finden 40 Schüler Platz. Zusätzlich kann bei Bedarf die Halle durch einen Vorhang abgetrennt werden um dadurch nochmal zusätzlichen 96 Plätze in der Mensa zu schaffen. Somit stehen in Variante eins 176 Plätze und in Variante zwei 180 Plätze zur Verfügung. Auch der Küchentrakt wird großzügig gestaltet.

Bei Veranstaltungen offenbart sich jedoch ein großer Nachteil bei der ersten Variante. Uwe Bertsche erläuterte den Zuhörern, dass auf den Plätzen im vorderen Drittel der Halle alles gut zu verfolgen sei, die nachfolgenden Plätze jedoch Nachteile aufwiesen.

Dies sei in der zweiten Variante besser gelöst. Hier werde der Großteil der Sitzplätze gut beschallt sein, weil die Bühne an die Seite verlegt wird. Der Regieraum läge genau gegenüber auf der Seite des Küchentraktes. Dies ermögliche deshalb auch eine bessere Akustik. Nicht zuletzt wird die Halle mit einer hochwertigen Wand- und Deckenverkleidung ausgestattet.

Für den Sportbetrieb gelte danach eine eingeschränkte Ballwurfsicherheit.

Ein Aspekt für die Variante zwei sei auch, dass der Gymnastikraum weiter genutzt werden kann. Im Hallenbadbereich sollen die Umkleidekabinen, Duschen für Schüler und Lehrer, sowie für Künstler mit separatem Eingang entstehen. Somit könne der bisherige Eingang zum Lehrschwimmbecken abgeschlossen werden.

Die zweite Variante werde allerdings um etwa 200 000 Euro teurer als die Erste. Somit lande die neue Halle auf 3,2 Millionen statt bei drei Millionen.

Die Schwimmbadsituation steht allerdings auch noch auf dem Prüfstand. Doch die Reaktionen hierzu waren eindeutig. Zwar ist man sich einig, dass der Badbetrieb für die Öffentlichkeit eingestellt wird, doch für die Schüler müsse das Bad erhalten bleiben. Hierfür machten sich vor allem die Rektoren Barbara Pelz, Ruth Gapp, Peter Singer und Rainer Morschl stark. Man könnte nach den Worten von Ralf Ulbrich das Hallenbad von Niedereschach mitbenutzen, da dort noch Kapazitäten frei wären. Doch die Argumente der Lehrer sprachen eindeutig dagegen. Bei diesen Fahrten blieben sehr viele Stunden auf der Straße, so dass ein qualifizierter Schwimmunterricht kaum möglich wäre.

Kurt Groß brachte die Diskussion auf einen Nenner: "Es geht nicht darum, ob wir uns das Lehrschwimmbecken leisten können, sondern darum, ob wir es wollen."

Es kristallisierte sich bei den Vereinsvertretern eindeutig die zweite Lösung als Favorit heraus. Wobei noch abzuklären ist, ob auf der neuen Bühne Platz für die Musikkapelle Deißlingen mit ihren 60 Musikern ist.

In zwei Wochen hat der Gemeinderat das Wort. Dann nämlich stimmen die Räte über die möglichen Varianten ab. Wie in der Diskussion herauszuhören war, dürfte auch die Mehrzahl der Gemeinderäte für den Erhalt des Lehrschwimmbeckens für die Schüler der Aubert-Schule, Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar und der Grundschule Lauffen sein. Übrigens die jährlichen Folgekosten für das Lehrschwimmbecken belaufen sich trotz energetischen Einsparungen auf 90 000 Euro, rund 20 000 Euro mehr als bisher.