Die Geehrten beim Neujahrsempfang, links Weltmeister Matthias Pickhardt, rechts Bürgermeister Ralf Ulbrich. Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsempfang: Bürgermeister Ralf Ulbrich zieht stolz Bilanz / Zahlreiche Ehrungen in der Lauffener Halle

Mit Programmpunkten vom "Brunne Sunntig" begann der Neujahrsempfang der Gemeinde Deißlingen, dieses Mal wieder im Gemeindeteil Lauffen.

Deißlingen-Lauffen. Die Fotografen Jürgen Bögelspacher und Utz Esser hatten Film- und Bildvorträge vorbereitet, die auf einer Großleinwand zu sehen waren. Tati Mitsche und Jo Hengstler brachten die Gäste mit ihrer Interpretation des Prince-Hits "Purple Rain" zum Nachdenken. Mitsche sorgte mit ihrem Text um das Wasser dafür. Margit Reindl und Harald Efinger als "Duo nebba da Kapp" sorgten dagegen für Heiterkeit und herzhaftes Lachen.

Bürgermeister Ralf Ulbrich begrüßte zahlreiche Ehrengäste wie den Landtagsabgeordneten Daniel Karrais (FDP), Gerald Kramer in Vertretung des Landrats oder den neuen OB von Villingen-Schwenningen, Jürgen Roth. In seine Neujahrsansprache ließ Ulbrich das Jahr Revue passieren. Es steche besonders hervor, da einmal mehr entscheidende Weichen in der Entwicklung der Gemeinde gestellt worden seien.

Hier sei vor allem der Gemeinderatsbeschluss zur Abschaffung der unechten Teilortswahl zu erwähnen. Dieser einstimmige Beschluss könne mit "Fug und Recht" als historisch bezeichnet werden. 44 Jahre nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Deißlingen und Lauffen seien die beiden Ortsteile heute weiter zusammengerückt. Es sei ein gegenseitiger Vertrauensbeweis und zeige, dass aus einem rationalen Zweckbündnis, eine funktionierende Gemeinde, ja ein Gemeinschaft gewachsen ist.

Jahr der Bagger und Kräne

Das Jahr 2018 werde auch als Jahr der Bagger und Kräne in die Annalen der Gemeinde eingehen, so Ulbrich. In kaum einem anderen Jahr war der immer wieder zitierte Bauboom vor Ort so erlebbar wie im vergangenen Jahr. Gemeinde, Unternehmen und private Bauherren investierten in großen Stil.

Die Gemeinde habe selbst gewerbliche Entwicklungsflächen in einer Größenordnung von acht Hektar in beiden Ortsteilen sowie 44 Wohnbauplätze im Gemeindeteil Deißlingen geschaffen. Dafür nahm die Gemeinde 3,7 Millionen Euro in die Hand.

Ralf Ulbrich: "Im Vertrauen auf die Zukunft sind wir im vergangenen Jahr bei einem weiteren Millionen-Projekt einen deutlichen Schritt weitergekommen, der Erweiterung des Schulzentrums in Deißlingen." Die geschätzten Kosten hierfür in Höhe von elf Millionen Euro seien in der Tat keine Kleinigkeit. Sie stellen für die Gemeinde die größte, kommunale Investition in ihrer Geschichte dar.

Und doch gibt es eine sinnvollere Investition als die Bildung unsere Kinder, warf der Schultes in den Saal. Die Antwort gab er sich selbst: "Jeder einzelne Euro, den wir hier investieren ist es wert und ist ganz bestimmt gut angelegt." Dennoch betrage die Verschuldung der Gemeinde nicht mal eine Million Euro. Dies entspreche einer Pro-Kopf-Verschuldung von gerade einmal 160 Euro.

Ulbrich hob auch noch die Events des vergangen Jahres hervor wie Brunnen-Sunntig oder Highland-Games. Zum Ende seiner Ansprache meinte der Deißlinger Schultes: "Ich freue mich darauf, die Aufgaben, die das Jahr 2019 für uns bereithält, mit Ihnen gemeinsam anzupacken." Der Bürgermeister sei nämlich kein Alleinunterhalter.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Gemeinde Deißlingen ist es seit einigen Jahren Tradition, verdiente Bürger, Vereine, Interessensgemeinschaften und Institutionen für ihr uneigennütziges Engagement zu ehren. In diesem Jahr gab es wieder drei Sparten: Kirchen, Interessensvereine und Sonstige.

Letzteres bescherte Matthias Pickhardt eine Ehrung durch die Gemeinde. Im Oktober vergangenen Jahrs wurde er Weltmeister der Seniorenklasse im Bogensport. In der Disziplin Klassischer Recurve-Bogen erzielte Pickhardt 1702 Punkte. Die Kukus (Gruppe Kunst und Kultur) ist mit Manfred Sorg, Klaus Kapala, Jo Hengstler und Stefan Hengstler, zeitweilig unterstützt von Reinhard Sigle und Torsten Stumpf, die Kreativwerkstatt der Gemeinde. Events wie "Lumpa unter Lampa", "Kehlhofer Kehlen", "BeZentscheuert", "PiPaPo" und zuletzt der "Brunne Sunntig" ist noch in bester Erinnerung. Für diese Leistung wurden sie am Freitag geehrt.

Weitere Ehrungen galten der Kolpingsfamilie Lauffen, für ihre jahrzehntelange und beachtliche Jugendarbeit, soziales und caritatives Engagement und vieles mehr. Ausgezeichnet im Bereich Kirchen wurde Herbert Maier, der seit mehreren Jahrzehnten im Einsatz der katholischen Kirchengemeinde ist. Auch Rosemarie Rapp, Rosemarie Maluck und Ruth Storz wurden für großartiges Engagement in der evangelischen Kirchengemeinde ausgezeichnet. Alle drei waren über zwölf Jahre im Kirchengemeinderat tätig und vieles mehr.

Still im Hintergrund

Hildegard Koch ist bekannt als langjährige Mesnerin in der katholischen Kirche und vor über zwei Jahrzehnten hat sie die Pflege, Reinigung, Betreuung und den Schließdienst in der Marienkapelle (Kapilli) übernommen. Randolph Walz ist trotz seines jugendlichen Alters schon über zehn Jahre aktiv in der katholischen Kirchengemeinde Deißlingen tätig, zunächst als Ministrant, jetzt als deren Ausbilder organisiert er Freizeiten und erstellt die Dienstpläne. Er ist auch Mitglied im Kirchengemeinderat und ist als Techniker und Sicherheitsbeauftragter im Einsatz.

Rolf Drauz ist das evangelische Pendant zu Randolph Walz, zumindest was das Aufgabengebiet angeht. Er wirkt ebenfalls still im Hintergrund und steht immer parat, wenn er benötigt wird.

Im Anschluss an die Ehrungen lud die Gemeinde noch zu einem Stehempfang ein.