So kannten Klaus Elster viele.Foto: Repro Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Trauer: Klaus Elster, langjähriger Besitzer des "Edeka" in Deißlingen, ist überraschend verstorben

Deißlingen (shr). Klaus Elster war 47 Jahre lang mit seinem Lebensmittelgeschäft in der Gupfenstraße eine Institution in Deißlingen. Nun erlag Klaus, wie ihn seine treuen Kunden liebevoll nannten, einem Herzversagen. Er verstarb am 1. Juni, am Pfingstmontag, im Alter von 80 Jahren. Noch am Pfingstsamstag rackerte er in seinem Laden, wie Sohn Oliver erzählt.

Klaus Elster wurde am 13. März 1940 in Lindenau (Niederschlesien – jetzt Polen) geboren. 1944 flüchtet die Familie vor den Kriegswirren. Die Eltern Hedwig und Paul mit ihren Söhnen Klaus, Harry und Bernhard fanden im damaligen Lauffen ob Rottweil eine neue Heimat. Mit 14 Jahren begann Klaus Elster eine Ausbildung als Uhrmacher bei Emes Uhren in Schwenningen. Doch nach abgeschlossener Lehre war der junge Mann noch voller Unruhe. War es das, dachte er? "Nein" war seine selbstgegebene Antwort. So machte er sich daran, eine weitere Ausbildung als Krankenpfleger zu machen. Das Examen bestand er mit Bravour.

Drei Jahre arbeitete er im Schwenninger Krankhaus. Er galt als fleißig in seinem Beruf. Danach zog es den unruhigen Geist zu neuen Aufgaben. Er machte seine dritte Ausbildung, und zwar zum Kaufmann.

Das Ladengeschäft in der Gupfenstraße pachtete er vor 48 Jahren zusammen mit dem Gasthaus Kreuz. Den Laden kaufte Elster recht schnell vom Besitzer.

In der Fasnet verewigt

Nach der Trennung von seiner Frau, die er vor Jahren im Urlaub mit Freunden, in Italien kennengelernt hatte, musste er die Gaststätte aufgegeben. Die Trennung schmerzte, und doch, so Oliver Elster, "war Klaus mir und meinem Bruder Ingo ein liebevoller Vater." Zu dieser Zeit war Elsters "Edeka"-Geschäft die Nummer eins in "Deißlingens Mitte". Außerdem gab es im Geschäft noch die Lottoannahme. Auch in der Deißlinger Fasnet wurde Elsters Edeka verewigt. Der Fasnethit der Hagebänd ist nach wie ein Renner und wird fast jedes Jahr bei Bürgerball gesungen. So lief es viele Jahre gut. Erst als zwei weitere Läden in Deißlingen eröffneten, gab es finanzielle Einbußen für Elster. Der Verlust vor allem jüngerer Kundschaft war spürbar. Doch in den letzten fünf Jahren, so Oliver Elster, habe es wieder steigende Umsätze gegeben.

66 Jahre arbeitete Klaus Elster ununterbrochen, und er tat es gern, es war ihm nie zu viel. Was nun mit dem Ladengeschäft und der Lotto-Annahmestelle geschieht steht noch in den Sternen, sagt Oliver Elster: "Noch ist nichts entschieden." Doch eines ist bereits sicher, der treuen Stammkundschaft wird Klaus Elster fehlen, vor allem seine großartige Art mit Menschen umzugehen und mit ihnen zu reden. Den kleinen Schwatz beim Kauf werden die meisten vermissen.