Seit einem Monat ist die Anlage auf diesem Gebäude des Deißlinger Bauhofs nun in Betrieb. Foto: Kammerer Foto: Schwarzwälder-Bote

Photovoltaikanlage der Deißlinger Genossenschaft seit einem Monat am Netz / Mitgliederzahl steigt weiter

Von Kathrin Kammerer

Deißlingen. Die "Bürger Energie Deißlingen eG" (BED) prescht weiter mit gutem Beispiel in Sachen Energiewende voran. Seit einem Monat ist die zweite Anlage der Genossenschaften am Netz, die Mitgliederzahl steigt, neue Projekte sollen bald kommen.

Engagierte Deißlinger Bürger waren es, welche die Bürgerenergie im vergangenen Jahr ins Rollen gebracht haben. Die Genossenschaft wurde von 17 Mitgliedern gegründet. Jeder, ob Jung oder Alt, konnte ab diesem Zeitpunkt für 200 bis 2000 Euro Geschäftsanteile erwerben und so einen Beitrag zur Energiewende vor Ort leisten. Eine Idee, die in Deißlingen und Lauffen einschlug: 90 Mitglieder waren es noch im März, 180 dann im Mai, aktuell sind es bereits 212.

Im März diesen Jahres, nur einen Monat nach dem Startschuss der BED, realisierte die Genossenschaft ihr erstes Projekt. Auf dem Dach der neuen Volksbank-Sporthalle wurde eine Solaranlage mit einer erwarteten Jahresleistung von 180 000 Kilowattstunden montiert. Zur Erklärung: Dies deckt den jährlichen Bedarf von 50 Vier-Personen-Haushalten. Die für das Starterprojekt einkalkulierten Kosten von 425 000 Euro konnten zur Freude alle Mitglieder deutlich unterschritten werden. 25 Prozent der Kosten wurden eigenfinanziert, der Rest über einen Kredit.

Seit Anfang Juli ist nun auch das zweite BED-Projekt, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Deißlinger Bauhofs, in Betrieb. Flächenmäßig kleiner als ihr Vorgänger auf dem Sporthallendach, kostete deren Installation 23 600 Euro.

Nun wird mit einer Jahresleistung von 12 000 Kilowattstunden gerechnet, was umgerechnet dem Stromverbrauch von drei Vier-Personen-Haushalten entspricht. Gleichzeitig wird durch diese Anlage eine Einsparung von rund sieben Tonnen CO2-Emission erreicht.

Fabio Tedesco, der gemeinsam mit Stefan Schuler und Ingo Schmeh den dreiköpfigen BED-Vorstand bildet, verrät: "Jetzt strecken wir die Fühler nach einer weiteren Möglichkeit für eine Photovoltaikanlage aus". Sei diese dann realisiert, will sich die Genossenschaft anderen Formen der regenerativen Energien widmen.

"Da ist – bis auf Wasser wahrscheinlich – dann alles möglich", so Tedesco. Er freut sich, dass die Idee der Bürgerenergie solch großen Anklang und viele tatkräftige Unterstützer findet, mahnt aber an: "Wir dürfen jetzt nicht einschlafen." Unverdrossen wirbt die BED deshalb weiterhin um neue Mitglieder, denn nur mit vielen Unterstützern lassen sich neue Projekte realisieren.

Weitere Informationen: www.buergerenergie-deisslingen.de, Telefon 07420/ 9 29 50 (Paul Hengstler)