Ehrungen und Verabschiedungen nehmen einen wichtigen Teil der Mitgliederversammlung des Deißlinger Gesangvereins ein (von links): Joachim Walter, Sebastian Walser, Gerda Müller, Brunhilde Zepf, Maria Waibel, Irina Fritz und Herta Kopp (stellvertretende Vorsitzende). Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Liederkranz: Dreimal ist Deißlinger Recht / Sebastian Walser gibt nun den Takt vor / Akustik in neuer Halle lässt jubilieren

Beim Liederkranz Deißlingen ging es im vergangenen Jahr turbulent zu. In der Mitgliederversammlung des Gesangvereins ließ der Vorsitzende, Joachim Walter, die Geschehnisse Revue passiere.

Deißlingen. Vor einem Jahr dachte der Vorstand zuversichtlich, dass er mit Mara Gherasim eine Chorleiterin gefunden hat, die länger bleiben kann. Doch bald, so Joachim Walter, musste er diese Zuversicht begraben. Mara Gherasim kündigte zum Juni 2018, denn sie hatte eine neue berufliche Herausforderung gefunden. Es zog sie nach Houston/Texas.

So begann erneut die Suche nach einem Chorleiter. Eigentlich hatte man ziemlich schnell einen Nachfolger gefunden. Leonardo Spadaro hieß der Kandidat. Er sollte ab Juli beziehungsweise September die Deißlinger Chöre übernehmen. Gleich nach der Sommerpause lag jedoch die Kündigung des frisch angestellten Chorleiters auf Walters Schreibtisch. Grund war, dass die Frau von Spadaro beruflich aufgestiegen war und deshalb nach Aachen umziehen musste. Das Chorleitersuch-Karussell drehte sich weiter.

Erfolgreiches Konzert

Glücklicherweise währte diese Suche nicht lange. An der Musikhochschule Trossingen fand der Verein mit Sebastian Walser einen jungen, engagierten Schulmusiker, der bereits Erfahrung mit Chormusik hatte. Zum Glück, so Joachim Walter in seinem Rechenschaftsbericht, stand Ehrenchorleiterin Marianne Brunner zur Verfügung. Sie hatte vor allem mit der Chorgemeinschaft geplante Lieder für das Jahreskonzert einstudiert.

Knapp acht Wochen hatte nun Sebastian Walser Zeit, die beiden Chöre, Vox Tuselinga und die Chorgemeinschaft, auf das Konzert im Dezember vorzubereiten. Ein erfolgreiches Konzert mit toller Begleitband von der Musikhochschule (Freunde von Sebastian Walser) war das Ergebnis.

Die Sängerentwicklung sei erfreulich, meinte Joachim Walter. Zwei neue Sängerinnen sind zur Chorgemeinschaft und drei Sängerinnen und ein Sänger zu Vox Tuselinga gestoßen. Doch nach wie vor gelte es, die Werbetrommel zu rühren.

Dauerregen am Vatertag

Das Buchwaldfest, die Haupteinnahmequelle des "Liederkranz", war dieses Jahr kein gutes. Es regnete am Himmelfahrtstag in Strömen, so dass die auswärtigen Gäste ausblieben.

Mit den Proben zufrieden

Nachdem Schriftführerin Rita Kron einen sehr ausführlichen Rückblick gegeben hatte, ging es zu den Finanzen. Finanzverwalterin Maria Jauch berichtete von einem kleinen Minus in der Kasse (aufgrund des verregneten Buchwaldfests). Die beiden Revisoren, Helmut Hirt und Karin Heilborn, sprachen von einer einwandfreien Kassenführung.

Mit einem großen Dank an die Vereinsführung und an das Engagement der Sänger startete Chorleiter Sebastian Walser sein Resümee. Knapp acht Wochen sei Zeit bis zum Jahreskonzert gewesen, um alle Mitglieder beider Chöre kennenzulernen. Im Großen und Ganzen sei er mit der Anwesenheit bei den Proben zufrieden gewesen. "Doch Luft nach oben ist immer da", schmunzelte Walser.

Nachdem er sich von der Schrecksekunde, in einer Mehrzweckhalle ein Konzert zu geben, erholt hatte, war er erstaunt über die tolle Akustik der neuen Halle. Und das Konzert sei eine runde Sache gewesen. Für den nächsten Auftritt, am Samstag, 13. Juli, laufen bereits die Vorbereitungen und Proben.

"Hausmeister" Ulbrich

Bürgermeister Ralf Ulbrich gab zu, dass man an den Transport eines Klaviers auf die Bühne beim Bau der Halle nicht gedacht habe (es gab beim Konzert im Dezember Probleme, ein solches auf die Bühne zu bekommen). Doch er sicherte dem Verein schmunzelnd Hausmeisterhilfe zu. Außerdem freute er sich, dass die Halle gut beim "Liederkranz" angekommen sei.

(shr). Ehrungen standen auf der Tagesordnung des Deißlinger Gesangvereins. Für 20-jährige Sängertätigkeit wurde Irina Fritz geehrt. Gerda Müller erhielt für 30 Jahre vom Chorverband Schwarzwald-Baar-Heuberg Urkunde und Ehrennadel.

Seit 40 Jahren singt Brunhilde Zepf in der Chorgemeinschaft. Dafür wurde sie mit der silbernen Ehrenbrosche des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet. Doch nach diesen 40 Jahren ist jetzt Schluss. Zusammen mit Maria Waibel, die nach 46 Jahren ausscheidet, wurde sie gebührend verabschiedet. Für 40-jährige passive Mitgliedschaft wurde Edmund Wiehl zum Ehrenmitglied des "Liederkranz" ernannt.

Da sie keine einzige Probe versäumt hatten, gab es je eine Flasche Wein für Inge Fuchs, Rita Kron, Maria Jauch, Irmgard Huber, Ilona Kandora und Joachim Walter (alle Chorgemeinschaft). Beim Ensemble Vos Tuselinga fehlten Maria Jauch, Herta Kopp, Rita Kron und Joachim Walter kein einziges Mal. Marianne Brunner hatte eine Fehlstunde.