Als Betreiber einer Biogasanlage auf seinem Aussiedlerhof im Gewann "Süßer Bühl" zwischen Deißlingen und Dauchingen ist Hengstler auf Energiepflanzen angewiesen. Nun kann er die Silphie nun erstmals ernten und die folgenden 15 bis 20 Jahre auch, ohne die – im Gegensatz zum Mais – selbst nachwachsende Pflanze düngen oder spritzen zu müssen.
Wenn die Silphie in ihrer zehnwöchigen Blütezeit die Landschaft eindrucksvoll mitprägt, dient sie bestäubenden Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen als wertvolle Trachtpflanze. Die jährlichen Honigerträge können bis zu 150 Kilogramm pro Hektar betragen, sagt Hengstler, der auch das Imkerhandwerk gelernt hat.
Durch den großen Wurzelstock besäßen die Pflanzen eine sehr gute Nährstoffaufnahme und seien besonders für trockene Standorte interessant, da sie im Gegensatz zum Mais Feuchtigkeit nicht nur aus dem Boden, sondern auch aus dem Blätterwerk ziehen könnten, erklärt der Landwirt. Weitere ökologische Vorteile bestünden in der ganzjährigen Bodenbedeckung.
Dadurch werde die Erosionsgefahr gemindert, der Monokultur entgegengewirkt, die Artenvielfalt bereichert und nicht zuletzt die Umwelt von Pestiziden entlastet. Als Grünfutter eigne sich die durchwachsene Silphie für Haustiere wie Kaninchen, Schafe und Ziegen.
Die gelbblühenden Felder sind auch anderen Landwirten aus Deißlingen und in Nachbargemeinden aufgefallen, weshalb Hengstler immer wieder Anfragen von Kollegen erhält.
Da er die Donau-Silphie bestens weiterempfehlen könne, so Hengstler, könnte es vielleicht schon im nächsten Jahr weitere gelbblühende Silphie-Felder in der Region um Deißlingen geben.
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