Das ist der Prototyp, an dem sich die weiteren Brückengestaltungen orientieren sollen. Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierungsbedarf: Deißlinger Bauwerke auf dem Prüfstand / Teilweise ist Handlungsbedarf absolut dringlich

Wieder einmal stand die "Altbachklamm" in Deißlingen im Mittelpunkt einer Ratssitzung. Dieses Mal beim Bau- und Umweltausschuss.

Deißlingen. Vor vier Jahren war beim Einstieg in die Altbachklamm bereits eine Brücke saniert worden. Der Gemeinderat beschloss damals nach sehr kontroverser Diskussion die Umsetzung des von der Gemeindeverwaltung vorgeschlagenen Konzepts. Dieses sieht die Schaffung eines einheitlichen Brückentypus vor, wenn Sanierungsmaßnahmen anstehen.

Die damals knappe Entscheidung war im Nachhinein wieder teilweise in Frage gestellt worden. Deshalb sah man sich bei der Gemeindeverwaltung erst einmal im Wartestand. Doch mittlerweile ist Eile angesagt. Die Zustandsbewertung der Brücken macht dies sehr deutlich. Die "Blaue Brücke" von der Mühle zur Straße Am Altbach wurde mit der Note 4,0 bewertet. Das bedeutet für ein Bauwerk, die Verkehrssicherheit ist nicht mehr gegeben. Doch der Bauhof hat nachgebessert. So wurde mit der Erneuerung der Widerlager der Übergang zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erddamm stabilisiert. Doch weiteres Zuwarten gehe trotzdem nicht, sagte Ortsbaumeister Rainer Braun beim Ortstermin.

Für den weiteren Verlauf der Altbachklamm stehen noch weitere Maßnahmen auf der Agenda. So soll, wenn es das Gewässeramt zustimmt, der Handlauf zur Neckarseite hin entfernt werden. Stattdessen soll mit Fluss-Bausteinen eine terrassenartige Anböschung erfolgen, wobei der Weg um einige Zentimeter verbreitert würde. Aktuell müssen im Bereich der Klamm die Brücken über den Notüberlauf, Brücke Kurze Straße und die Blaue Brücke dringend saniert beziehungsweise erneuert werden. Für die dringendsten Arbeiten sind im Haushaltsplan noch 23 000 Euro vorhanden. Was aber nicht für die gesamten Vorhaben reicht.

Auch Mühlenbesitzer Fabio Tedesco signalisiert Bereitschaft, für Verbesserungen am Mühlenkanal zur Verfügung zu stehen.

Zur generellen Gestaltung der Brücken wurde mehrheitlich betont, dass man nun doch endgültig dem schon vor einigen Jahren favorisierten Gestaltungs-Prototyp den Vorrang geben sollte. Diese Grundsatzfrage habe man bereits vor vier Jahren geklärt. Man hatte sich damals für eine Holz(Eiche)-Stahl-Konstrukt entschieden. Ein paar kleinere Änderungswünsche soll der Hersteller aber noch leisten.