Wasser aus den Keckquellen geht als hochwertiges Lebensmittel an zahlreiche Haushalte. Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Zweckverband: Frischwasserversorgung gründet seit vielen Jahren auf einer zuverlässigen Schüttung

Deißlingen (shr). Trotz des Supersommers gibt es beim Zweckverband Keckquellen keine Probleme mit der Frischwasserversorgung für Teile von Villingen-Schwenningen, Trossingen und Deißlingen.

Geschäftsführer Ulrich Köngeter erläuterte den Mitgliedern am Mittwoch im Deißlinger Rathaus den Wirtschaftsplan 2019. Bei der Fördermenge wird weniger veranschlagt als 2018. 2017, so Köngeter, sei das Jahr mit der höchsten Frischwasserbereitstellung seit zehn Jahren gewesen.

Den sinkenden Betriebsaufwendungen zum trotz sei beim Materialaufwand mit einer Steigerung um 5,3 Prozent gegenüber dem Planansatz 2018 zu rechnen. Insbesondere wegen steigender Stromkosten sowie eines höheren Wasserentnahmeentgelts. Auffällig ist bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (wie in den vergangenen Jahren auch) die Position Wasseruntersuchungskosten, die mit 35 000 Euro noch immer hoch ist. Der Grund ist eine Risikoanalyse über die mikrobiologische Beschaffenheit des Rohwassers durch das Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe. Auch eine Untersuchung der Aufbereitungsleistung wurde dort in Auftrag gegeben. Dabei liege der Untersuchungsschwerpunkt auf Indikatorbakterien wie E.coli und coliformen Keimen. Von den geplanten Wasseruntersuchungskosten in Höhe von 49 000 Euro werden 21 000 Euro ins neue Jahr übertragen. Köngeter teilte auch mit, dass die Abschreibungen weiterhin rückläufig sind. Trotzdem würden die Abschreibungsrückflüsse dem Zweckverband seit Jahren Liquidität bescheren. "Dadurch brauchen wir keine Gelder aufnehmen." Der Zweckverband sei sogar in der komfortablen Situation, Kapital längerfristig anzulegen, was einen kleinen Zinserlös mit sich bringe.

Durch steigende Stromkosten und geringere Abgabemengen werden im nächsten Jahr die Abgabepreise steigen. Für Deißlingen sieht es so aus, dass statt rund 30 Cent pro Kubikmeter ab 2019 rund 36 Cent für den Wasserbezug durch die Gemeindewerke berappt werden müssen.

Ob es nicht möglich, auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Gemeinde bei den Keckquellen selbst Strom zu erzeugen, fragte die Deißlinger Gemeinderätin Karin Schmeh. Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Ralf Ulbrich verwies auf die schwierigen technischen Anforderungen bei einem solchen Vorhaben. Deißlingen sei mit effektiveren Maßnahmen schon bei 50 Prozent auf dem Weg zu einer energieautarken Gemeinde angekommen. Köngeter pflichtete dem Deißlinger Schultes auch mit dem Hinweis bei, dass selbst bei der viel größeren Bodenseewasserversorgung die Idee einer Stromselbstversorgung aufgrund der schwierigen Anforderungen beiseite gelegt worden sei.

Dass die Schüttung der Keckquellen nahezu witterungsunabhängig sehr zuverlässig funktioniere, sei ein erstaunliches Phänomen, das den Nutznießern dieses Quells natürlich sehr zupass komme, meinte Köngeter. Bei anderen Quellen im Umland sei dies ähnlich. Ein wichtiger Grund stelle wohl der ausgedehnte Wald dar: "Ein super Speicher auch bei extremen Hitzeperioden."

Die Verbandsmitglieder verabschiedeten das Planwerk einstimmig. Übrigens: Eine unvermutete Kassenprüfung hat laut Ulrich Köngeter keine Fragen offengelassen. "Wir sind froh, dass es dieses Kontrollmittel gibt, bei uns ist alles in Ordnung."