Gemeinderat Deißlingen berät in jüngster Sitzung den neuen Vertrag mit dem Tierschutzverein Rottweil

Von Denise Palik

Deißlingen. Seit dem 1. Januar 2015 gilt der neue Vertrag zwischen dem Tierschutzverein Rottweil und den Gemeinden der Raumschaft Rottweil, zu denen auch Deißlingen zählt. Über diesen Vertrag wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats gesprochen.

Bürgermeister Ralf Ulbrich erläuterte zunächst die Notwendigkeit eines neuen Vertrags. Dieser sei bedingt durch eine Neustrukturierung des Tierschutzvereins "Rottweil und Umgebung" und durch notwendig gewordene Investitionen in das Tierheim Eckhof, das vom Tierschutzverein betrieben wird.

Die bisherige Vereinbarung sei hinfällig, weil darin keine Investitionskostenbeteiligung für das Tierheim und ein mittlerweile zu geringer Entschädigungssatz für die Aufnahme von Fundtieren vereinbart worden sei.

Dieser betrug 2013 0,35 Euro und 2014 0,75 Euro je Einwohner. "Mit diesen Beiträgen ist es nicht mehr möglich, das Tierheim zu halten", erklärte Ulbrich. "Deshalb hat man Vergleiche mit anderen Tierheimen in der Region gezogen und schließlich einen Pro-Kopf-Beitrag von 1,20 Euro festgelegt." Auf die Gemeinde Deißlingen käme damit ein Beitrag von rund 7000 Euro zu.

Auch notwendige Investitionen müssen im Tierheim Eckhof getätigt werden, um den Auflagen des Veterinäramts zu entsprechen. 400 000 Euro kommen an Kosten auf das Tierheim zu. Davon sollen das Land, der Tierschutzverein und die Rottweiler Jehmüller-Stiftung jeweils 100 000 Euro übernehmen. Die restlichen 100 000 Euro müssen die Gemeinden der Raumschaft gemeinsam aufbringen. Rottweil übernehme 50 Prozent, der Rest wird unter den Kommunen nach Einwohnerzahl aufgeteilt. Deißlingen habe hier 10 000 Euro beizusteuern.

"Diese insgesamt 17 000 Euro sind bereits im Haushaltsplan 2015 und auch für die kommenden Jahre eingerechnet", sagt der Bürgermeister.

Weiter betonte er, dass es eine Pflichtaufgabe jeder Gemeinde sei, sich um Fundtiere zu kümmern und sie zu versorgen. Alleine könnte es Deißlingen nicht schaffen, deswegen sei er froh, dass der Tierschutzverein diese Tiere annimmt und dafür sorgt, dass sie einen neuen Besitzer bekommen.

Gemeinderat Hartmut Storz (SPD) fragte nach der bisherigen Finanzierung des Tierheims. Diese sei bisher nur durch die Jehmüller-Stiftung erfolgt, wusste Ulbrich. "Außerdem haben viele ehrenamtlich geholfen", merkte er an. "Da lagen die Kosten dann natürlich noch anders."

"Was zählt denn alles zu den Fundtieren?", wollte Karin Schmeh (CDU) wissen. "Alles von der Kuh über den Papagei bis zum Hängebauchschwein?" Auch diese Frage konnte der Bürgermeister beantworten. Vor allem seien es Hunde und Katzen, die hier gemeint seien. Allerdings sei unter dem Punkt "Exoten" auch von Vögeln, Schlangen und Schildkröten die Rede. Bei diesen und den Großtieren, wobei es sich hier laut Vertrag tatsächlich um Kühe, Schweine und Hängebauchschweine handeln kann, helfe der Tierschutzverein bei der Vermittlung an geeignete Pflegestellen.