Die Kläranlage in Deißlingen wird modernisiert und so auf den neuesten Stand gebracht. Symbolfoto: © okarlo – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Land unterstützt Modernisierung in Deißlingen

Deißlingen. Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat am Montag die Verbandskläranlage Deißlingen besucht. Er händigte einer Mitteilung zufolge an die Vertreter des Abwasserzweckverbands Oberer Neckar einen Förderbescheid in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro aus.

Mit dem Zuschuss finanziert die landkreisüberschreitende Kläranlage der Gemeinden Dauchingen (Schwarzwald-Baar-Kreis), Deißlingen (Kreis Rottweil), Trossingen (Landkreis Tuttlingen) und Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar) den Bau der vierten Reinigungsstufe (mit granulierter Aktivkohle) und die Erweiterung der Phosphorelimination. Die Gesamtkosten liegen bei rund acht Millionen Euro.

"Es ist eine gute Nachricht für den Umweltschutz, dass Sie die Kläranlage in Deißlingen modernisieren und sie so auf die neueste technische Stufe heben", sagte Minister Untersteller.

In Baden-Württemberg habe das Umweltministerium schon vor einigen Jahren vorsorglich damit begonnen, Kläranlagen mit der vierten Reinigungsstufe in der Nähe von besonders empfindlichen Gewässern auszurüsten. "Wir sind da bundesweit Vorbild", so Untersteller, "mit der vierten Reinigungsstufe lassen sich Rückstände von Arzneimitteln, Hormonen und anderen Stoffen herausfiltern. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz in Baden-Württemberg."

Das sei ja gerade hier in der Region von hoher Bedeutung, führte der Minister aus, da das Abwasser der Verbandskläranlage in den Neckar nur drei Kilometer oberhalb der Keckquellen fließt – eine der wichtigen Trinkwasserressourcen der umliegenden Gemeinden. Den Neckarursprung ganz in der Nähe nicht zu vergessen.

Aber nicht nur zu viele Spurenstoffe schaden der aquatischen Umwelt, sondern auch die Nährstoffbelastung der Flüsse und Bäche im Land sei zu hoch, erläuterte Umweltminister Untersteller. "Aus Kläranlagen und auch aus der Landwirtschaft landen immer noch zu viele Phosphate in unseren Gewässern."

Aus diesem Grund sei es ebenso wichtig, dass im Land die Phosphorelimination verstärkt vorangetrieben werde. "Sie sind mit Ihrer Erweiterung da auf einem sehr guten Weg", sagte Untersteller. "Wir müssen die Phosphoreinträge deutlich verringern, damit wir wieder mehr geeignete Lebensräume für Fische, Pflanzen und andere Organismen sicherstellen können", so der Minister.