Dehoga Nordschwarzwald: Eine Zeit für Stolz und Anerkennung

Dehoga Nordschwarzwald Eine Zeit für Stolz und Anerkennung

Sebastian Bernklau 22.08.2022 - 14:54 Uhr

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Auszubildende, die ihre Ausbildung abschließen, sind ein wertvolles Gut. Das weiß man in der Gastronomie der Region nicht erst seit der aktuellen Fachkräfte-Krise. Deshalb zeigt man dem Nachwuchs auf unterschiedliche Weise seine Anerkennung, seinen Stolz und seine Wertschätzung.

Nordschwarzwald - Einst war die Lossprechung der Azubis in Hotellerie und Gastronomie im Nordschwarzwald eine eher unspektakuläre Angelegenheit. Ein paar Reden, auch von Politikern, Zeugnisübergabe, Foto und ein kurzer Stehempfang. So weit, so gut. Aber das war Rolf Berlin nicht genug. Vor vielen Jahren machte der Calwer Kreisvorsitzende des deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes DeHoGa aus dieser Lossprechung ein festliches und – passend zur Branche – gastronomisches Event: edel eingedeckte Tische, feines Essen und Trinken, ab und an auch musikalische Untermalung und natürlich die feierliche Übergabe der Zeugnisse und Preise.

Liebgewonnene Tradition

Längst ist dieses Event, das zu zwei Terminen im Jahr im Congress Center Wart stattfindet, eine liebgewonnene Tradition in der Tourismus-Region Nordschwarzwald. Und so trafen sie sich auch in diesem Sommer wieder, die erfolgreichen Azubis, die Familien der Azubis, die Ausbilder aus Betrieben und der Berufsschule in Calw.

Und genau dort, in der Hesse-Stadt, entsteht derzeit etwas, das für die Branche und den Branchennachwuchs Maßstäbe setzt: der Dehoga-Campus. Aus zwei Wohnheimen wird dort ein neues Internat. Die Umsetzung erfolgt in zwei Bauabschnitten. Nach Fertigstellung werden insgesamt rund 120 Zimmer mit mehr als 300 Betten zur Verfügung stehen. Im kommenden Schuljahr erwartet man dort in einem ersten Schritt 178 Auszubildende. Voll auslasten will die Dehoga den Campus im Jahr 2024.

"Das ist eine Lernwelt, die wirklich Maßstäbe setzt"

Und bei der Dehoga ist man mächtig stolz auf das Projekt: "Das ist eine Lernwelt, die wirklich Maßstäbe setzt", freute sich Kreischef Rolf Berlin bei der Sommer-Lossprechungsfeier in Altensteig-Wart. Stolz ist Berlin natürlich auch auf die erfolgreichen Azubis der Branche im Nordschwarzwald, die in renommierten Betrieben wie dem Hotel Bareiss und der "Traube-Tonbach" in Baiersbronn, Berlins KroneLamm in Bad Teinach-Zavelstein oder dem Hotel Lauterbad in Freudenstadt gelernt haben. Doch nicht nur die Branche könne stolz auf den Nachwuchs sein. "Stolz sein können auch die Eltern der Azubis", so Berlin. "Denn wir Ausbilder wissen aus langer Erfahrung, wie wichtig die Unterstützung der Eltern in der Ausbildungszeit ist." Die Werte, die dort vermittelt würden, könnten durch keine noch so gute Schule ersetzt werden. Berlin machte deutlich, dass eine Ausbildung in der Branche kein Zuckerschlecken ist. Die "bestand nicht nur aus Pudern und Pempern. Da waren Pflichtbewusstsein, Disziplin und Respekt wichtige Pfeiler der Erziehung."

"Du weißt, dass du mich an deiner Seite hast"

Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der IHK Nordschwarzwald, betonte die Rolle der Ausbilder bei eben dieser Ausbildung. Sie müssten dem Nachwuchs eben solche Werte vorleben. Der Branche legte er ans Herz, das Pflänzchen des Nachwuchses "zu hüten und zu pflegen".

Die Laudatio auf die erfolgreichen Prüflinge hielt Klaus Mack, der neue CDU-Bundestagsabgeordnete, der sich beeindruckt zeigte von der Kreativität, die die Azubis in den schwierigen Corona-Zeiten hätten an den Tag legen müssen. Mack, seit langer Zeit in Sachen Tourismus engagiert, sicherte der Branche in der Region seine politische Unterstützung zu: "Rolf Berlin, du weißt, dass du mich an deiner Seite hast", sagte er zum Dehoga-Kreischef. Sorgen bereitet ihm das Sterben so mancher Gasthäuser: "Was nützt der schönste Wanderweg, wenn man am Ende nicht mehr einkehren kann?", mahnte Mack, ehe er gemeinsam mit Martin Keppler und Rolf Berlin zur Zeugnis- und Preisübergabe schritt.