Warum? Klappt es mit der Auszahlung der November-Hilfen des Bundes immer noch nicht?
Nein, bei der Mehrheit unserer Betriebe hier im Kreis hat die November-Hilfe noch nicht erhalten. Die Dezember-Hilfe kann noch nicht mal beantragt werden. Einige Kollegen haben jetzt eine erste Abschlagszahlung bekommen, die meisten aber noch nicht. Gleichzeitig kommen zum Jahreswechsel viele Kosten auf die Betriebe zu: Versicherungsbeiträge, Löhne und Gehälter, Zinszahlungen und Tilgungsraten. Derzeit fallen uns mit die umsatzstärksten Monate des Geschäftsjahres weg, in denen wie üblicherweise Reserven aufbauen. Klar, man kann Belastungen stunden lassen. Allerdings ist das nur aufgeschoben. Irgendwann holt einen der Berg ja auch ein. Unsere örtlichen Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel und Saskia Esken bemühen sich übrigens sehr um uns, das muss man schon sagen. Sie setzen sich dafür ein, dass die Bundeshilfen endlich ankommen. Allerdings hängt es an einem EDV-Problem. Die Politik bekommt derzeit die Prügel, obwohl sie für die IT ja nichts kann.
Das klassische Weihnachtsgeschäft durch Urlauber und Restaurant-Besucher bricht dieses Jahr weitgehend weg. Mit welcher Strategie fahren Sie durch die Weihnachtszeit: Kräftesammeln in der Zwangspause oder Alternativen wie die Auslieferung von Weihnachtsmenüs?
Wir machen keine Pause. Es wäre auch keine Erholung. Wir machen uns Sorgen, auch um unsere Mitarbeiter. Nichts tun zu können, wäre für mich das Schlimmste. Das drückt nur auf die Stimmung. Ein Teil der Kollegen nutzt die Zwangspause für ohnehin geplante Investitionen. Diejenigen, die nächstes Jahr sowieso renovieren und umbauen wollten, ziehen ihre Vorhaben auf Januar und Februar vor, um startklar zu sein für eine hoffentlich gute Frühjahrs- und Sommersaison. Die Betriebe, die das finanziell können, denken nach vorne. Was das Weihnachtsgeschäft angeht: Viele machen einen Service von Festmenüs zum Abholen für Zuhause. Auch auf unser Haus sind die Gäste Gott sei dank schon früh zugekommen mit diesem Wunsch. Und das Angebot wird sehr, sehr gut angenommen. Wir haben sehr viele Bestellungen. Viele, die einen Tisch über die Feiertage reserviert hatten, wollen wenigstens daheim im Kreis ihrer Familie gut essen. Das ist doch schön. Andere kommen gezielt mit der Aussage auf die Häuser zu, sie wollten ihre Gaststätten damit ganz gezielt unterstützen in dieser schweren Zeit. Die Treue und Verbundenheit der Kunden im Landkreis Freudenstadt mit ihren Gasthäusern ist wirklich sehr groß. Das ist ganz toll und großartig.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.