Die Absolventen und ihre prominenten Gäste Foto: Rousek

Bei einer Lossprechungsfeier erhielten elf angehende Gastronomen ihre Zeugnisse.

Das erste Mal fand die Lossprechungsfeier für die Auszubildenden der Mitgliedsbetriebe des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Kreis Calw im neuen Dehoga-Campus auf dem Wimberg statt. Erst im Herbst 2022 waren die Räumlichkeiten eingeweiht worden, die neben Aufenthaltsräumen, Küche, Speiseraum und einem Kino 178 Schülern Wohnraum bieten. Bis zum Sommer 2024 sollen rund 300 Schüler in dem Wohnheim Platz finden – wenn die restlichen Bauarbeiten abgeschlossen sind.

 

Fundament geschaffen

Die Lossprechungsfeier war also eine Art „Feuertaufe“ für den Campus, wie dessen Leiterin Ricarda Becker bei ihrer Ansprache anmerkte. Und gleichzeitig ein Abschied von den elf Auszubildenden, die im Rahmen des Galaabends in ihr Berufsleben „entlassen“ wurden. Vor allerlei prominenten Gesichtern aus Politik und Wirtschaft sowie mit einem feinen Drei-Gänge-Menü.

Von Rolf Berlin, dem Vorsitzenden der Dehoga Kreis Calw bekamen sie viel Lob dafür, dass sie ihre Ausbildung in der Gastronomiebranche erfolgreich abgeschlossen haben – wofür die Auszubildenden „hart und engagiert“ gearbeitet hätten. Statt lediglich „gepudert und gepampert“ zu werden, hätten sie Pflichtbewusstsein und Disziplin bewiesen und damit ein Fundament geschaffen, auf das sie nun ihr Berufsleben aufbauen können, so Berlin.

Das gehe aber nicht von selbst. Die jungen Leute müssen vorangehen, rief er auf. „Es können nicht alle hinten sitzen, ein paar müssen auch ziehen oder das Steuer in die Hand nehmen.“ Was auch bedeute, sich gesellschaftlich einzubringen. Berlin verband dies mit einem Aufruf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Es ist Ihr Leben, Ihre Zeit auf diesem wunderbaren Planeten.“

Tanja Traub, Hauptgeschäftsführerin der IHK Nordschwarzwald, ging in ihrer Ansprache auch auf das Thema Fachkräftemangel ein, das gerade die Gastronomiebranche beutelt. Es werde immer schwieriger, leistungsfähige Schulabgänger zu bekommen. Und solche, die Spaß daran haben, für andere Menschen, für Urlauber, zu sorgen. Umso wichtiger sei der Beitrag, den die Ausbildungsbetriebe leisten, in dem sie neue Fachkräfte entwickeln – wie die elf Absolventen. Und die jungen Leute selbst seien die wichtigsten Botschafter, betonte Traub. Gerade in einer Zeit, in der sich so vieles ändere. Lebenslanges Lernen gewinne da eine ganz neue Wichtigkeit.

Aktiv mitgestalten

Voll des Lobes für den Dehoga- Campus zeigte sich Klaus Mack, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt.

„Wenn es hier keinen Spaß macht zu lernen, wo dann?“, fragte er rhetorisch in die Runde. Freilich seien die Bedingungen in der Branche nicht immer einfach – dennoch sei es eine schöne Branche. Eine, die die Absolventen nun aktiv mitgestalten können, wie Katrin Schindele, CDU-Landtagsabgeordnete, unterstrich. „Sie können entscheiden, wie sich die Branche entwickelt“, rief sie den Absolventen zu. Immerhin seien die jetzt ehemaligen Auszubildenden „verrückt genug“ gewesen, dort in einer Zeit anzufangen, als freitags andere Regeln galten als sonntags, als allerorts Verbote herrschten, so Erik Schweickert, FDP-Landtagsabgeordneter. „In einer Zeit, in der viele der Branche den Rücken gekehrt haben, haben Sie das Gegenteil gemacht.“

Als die elf ausgelernten Hotelfachleute und Köche ihre Zeugnisse entgegennahmen, war ihnen der Stolz deutlich anzumerken. Zurecht, wie Becker bekräftigte: „Sie gehören zu den Besten, machen Sie was draus.“