Auf der App kann man schauen, wo ein E-Roller steht – und auch, wo er im Weg rum steht. Foto: Otto

Die einen lieben sie, die anderen schimpfen drüber: Seit knapp einem Jahr gibt es in Rottweil E-Scooter. Und oft liegen sie im Weg. Jetzt ging es im Gemeinderatsausschuss um das weitere Vorgehen.

Mal schnell vom Bahnhof in die Stadt oder anders herum, mal schnell von der Stadt hoch ins Schulzentrum – oder auch einfach quer durch. Die Roller der Firma Zeus stehen in Rottweil seit April vergangenen Jahres für kurze Wege parat. Als Alternative zum Auto oder natürlich für jene, die gar kein Auto oder einen Führerschein haben.

 

Dass sie leider auch oft mitten auf Fuß- oder Radwegen, vor Geschäften oder Hauseingängen liegen und unerwünschte Hindernisse darstellen, hatte die FDP zu einem Antrag veranlasst: Feste Parkzonen sollen her, um für mehr Ordnung zu sorgen. Allerdings: Die Flexibilität ist es eben auch, was die Rollernutzung ausmacht.

Und die Nutzung an sich ist in Rottweil ausgesprochen gut, wie Bürgermeisterin Ines Gaehn im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss am Mittwoch berichtete. Die Zahlen seien auch für die Firma Zeus herausragend, so dass das Betreiberunternehmen sogar einen Mitarbeiter eigens für Rottweil eingestellt habe, der sich um die E-Scooter kümmert.

Sehr gute Nutzerzahlen

Damit sei auch gewährleistet, dass innerhalb weniger Stunden reagiert werde, wenn ein Roller irgendwo steht oder liegt, wo er stört oder gar eine Gefahr darstellt.

Umlegen hilft wohl nicht

Bei dieser Schilderung allerdings hielt Ralf Armleder (SPD+FFR) dagegen. Er habe ganz andere Erfahrungen gemacht. Oben am Schulzentrum stünden die Roller zuhauf mitten auf dem Rad- und Fußweg oder im Busbahnhof. Er – der dort beruflich für Ordnung sorgt – sei täglich damit beschäftigt, sie wegzuräumen oder eben „umzulegen“, damit das Gefährt piepst und die Firma benachrichtigt wird. Gleiches sei des Öfteren auch vor seiner eigenen Haustür nötig.

In der Praxis sieht es anders aus

Umlegen oder nicht?

Das wiederum sorgte für Stirnrunzeln bei der Bürgermeisterin. „Wieso umlegen?“ Dies habe keine Benachrichtigung zur Folge, das müsse man schon melden, am besten über die App, meinte sie. Andere Räte sprangen Armleder bei: Genau das Umlegen als „Störmeldung“ sei zum Start des Konzepts so vorgestellt worden.

Dies wird nun nochmals geprüft, genauso wie der Umstand, dass das „Geschäftsgebiet“ der Stadt und damit die Roller-Fahrt teilweise an ziemlich ungünstiger Stelle endet. Auf halben Weg ins Neckartal runter ist beispielsweise Schluss, wie Hubert Nowack (Grüne) berichtete, und auch zwischen Rottweil und Zimmern – weshalb sich an diesen Punkten dann Roller-Ballungsgebiete bilden.

Busbahnhof wird Parkverbotszone

Man war sich einig, dass hier nachgebessert werden muss. Der Busbahnhof am Berufsschulzentrum soll Parkverbotszone werden – das sei leicht umzusetzen, so Ines Gaehn.

Ebenso Einigkeit herrschte aber auch über die Tatsache, dass die hohen Nutzungszahlen ganz im Sinne des Mobilitätskonzepts sind. Quer durch alle Fraktionen wurde signalisiert, dass man den FDP-Antrag für feste Parkzonen zwar nicht unberechtigt finde, sich jedoch zunächst der Argumentation der Stadt anschließen kann: Die E-Roller, die vor allem für die „letzte Meile“ gedacht sind, sollen zunächst flexibel erreichbar bleiben, um nicht an Attraktivität zu verlieren.

Alles, was jetzt zur Sprache kam, gebe man an Zeus weiter, versicherte Oberbürgermeister Christian Ruf. Und für den Fall, dass keine Besserung eintritt, behält die FDP ihren Antrag in der Schublade.

Melden kann man Scooter über die Zeus-App oder per Mail an support@zeusscooters.com