Vor allem Traubeneichen sollen im Dautmerger Gemeindewald künftig gepflanzt werden. Diese Bäume kommen laut Forstverwaltung mit dem sich ändernden Klima besser zurecht. Foto: Stache Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Forstverwaltung prognostiziert Verluste im Dautmergener Wald / Beck: "Andere Baumarten klimatoleranter"

Forstbereichsleiter Christian Beck und Revierförster Stephan Kneer haben in der jüngsten Sitzung des Dautmergener Gemeinderats über den Zustands des Gemeindewalds berichtet, der nicht zufriedenstellend sei. Vor allem Trockenheit mache den Bäumen zu schaffen.

Dautmergen. Hinsichtlich des vorläufigen Vollzugs im Forstwirtschaftsjahr 2019 wurde berichtet, dass nach 2018 kein planmäßiger Hieb erfolgen konnte, sondern stets die Holzaufbereitung aus der zufälligen Nutzung vorzunehmen gewesen sei.

Maßgeblich hierfür seien die Herbststürme 2018 und die Frühjahrsstürme in diesem Jahr sowie der Schneebruch und Käferbefall gewesen. Planmäßig sei mit einem minimalen Plus in diesem Jahr gerechnet worden, wobei sich höchstwahrscheinlich ein Minus von rund 3000 Euro ergeben werde. Insgesamt, so die Vertreter des Forsts, bedeute dies eine nunmehr seit zwei Jahren unbefriedigende und deutlich anders verlaufende Entwicklung in der Waldbewirtschaftung, als geplant gewesen war.

Der Betriebsplan 2020 sieht Einnahmen in Höhe von rund 23 000 Euro vor, denen aber Aufwendungen mit rund 40 000 Euro entgegenstehen. Somit ergebe sich ein planerisches Defizit von 17 000 Euro, was für den Gemeindewald Dautmergen im Ergebnis eine Ausnahme in den vergangenen Jahren darstelle.

Maßgebend für die relativ geringen Einnahmen sei der Umstand, dass vor allem die Hauptsortimente an Holz im bisher recht guten Preisniveau stark nachgelassen hätten und durch die zufällige Nutzung, hauptsächlich in Süddeutschland und Teilen Osteuropas, ein deutliches Überangebot bestehe. Des Weiteren würden seitens der Gemeinde und des Forsts Anstrengungen unternommen, um resistentere Waldkulturen aufzubauen.

Im Jahr 2020 seien daher Waldkulturkosten in Höhe von 15 300 Euro eingeplant mit dem Ziel, als künftige Hauptholzart die Traubeneiche, kombiniert mit der Hainbuche, als wärmeliebende Baumart zu etablieren. Darüber hinaus seien diese Baumarten trockene Verhältnisse eher gewöhnt und klimatolerant. Hinzu soll die Pflanzung der Elsbeere, des Speierlings und der Vogelkirsche in Einzelmischung und in den Traufbereichen erfolgen.

Bei dem geplanten Defizit von 17 000 Euro erhoffe sich die Forstverwaltung durch die noch zu beantragende Bezuschussung im Hinblick der Waldkulturen eine Halbierung des Verlusts.

Der Zustand des Gemeindewalds Dautmergen könne als nicht zufriedenstellend angesehen werden, wobei dies kein spezifisches Problem darstelle. Gründe seien vor allem die trockenen Sommer und Herbste. Der Käferbefall nehme daher deutlich zu, und die bisherige Hauptbaumart Tanne sei dadurch stark beeinträchtigt und "ihr Sterben" innerhalb von drei bis fünf Tagen stetig erkennbar. Ebenso sei auch ein zunehmender Mistelbefall bei der Tanne festzustellen.

Betroffen sei punktuell der gesamte Gemeindewald, wobei der Schwerpunkt der Beeinträchtigung im Gewann Härdtle sei. Mit der Umstrukturierung der Baumarten und dem Pflanzen von kleineren Bäumen werde versucht, dem Klimawandel entgegen zu wirken und die Stressanfälligkeit des Waldbestands zu minimieren