Kein Dach auf dem Traktor? Die Fahrer und Beifahrerinnen wussten sich zu helfen. Foto: Horst Schweizer

Das musste ja so kommen beim 13. Mal: Über dem Schlepper- und Oldtimer-Treffen des Heimatvereins „Schdoale-Gratzer“ in Burgfelden hat Petrus am Sonntag die himmlischen Schleusen geöffnet – und trotzdem ist das Fest nicht baden gegangen.

Der letzte Sonntag in den Handwerkerferien ist im kleinsten Albstädter Stadtteil seit 13 Jahren für das beliebte Schlepper- und Oldtimertreffen-Treffen reserviert.

 

Aber was war das? Tagelang herrschte heißer Hochsommer, dem in dieser Woche warme Spätsommertage folgen sollen. Doch zwischendurch – und ausgerechnet am Sonntag zum 13. Ereignis seiner Art auf dem Heersberg – fiel der erste, teils ergiebige Regen seit längerer Zeit und machte den Sonntag zum kühlen Regentag.

Der Regen schreckt die Besucher nicht ab

Der Heimatverein „Schdoale Gratzer“ hatte alles bestens vorbereitet, war auf den großen Ansturm, auf das inzwischen traditionelle „kleine Volksfest“ im höchstgelegenen Stadtteil eingestellt. In den vergangenen Jahren hatten sich dort rund 500 Fahrer von Fahrzeugen aller Klassen und Modelle – im vergangenen Jahr bei 30 Grad Sommerhitze – ein sonniges Stelldichein gegeben. Doch vom Regen ließen sich – zur Freude der Veranstalter – viele nicht abhalten: „Wir sind total überrascht, dass trotz des Wetters so viele Leute zu uns gekommen sind“, gab der Vorsitzende der „Schdoale Gratzer“, ein durchnässter Kevin Scholz, zu Protokoll.

Ein Gastgeschenk für alle Fahrer

Deutlich über 100 Fahrzeuge, deren Fahrer alle mit einem Gastgeschenk überrascht worden sind, allerdings nur wenige Zweiräder, seien trotz der Nässe auf den Heersberg-Parkplatz nach Burgfelden gekommen, darunter viele ältere Traktoren ohne Dach. „Da spannt man halt den Regenschirm auf dem Gefährt auf“, lachte Kevin Scholz. Das taten tatsächlich viele, was zeigte, wie beliebt das Schlepper- und Oldtimertreffen ist. So fanden die Festgäste genügend schöne alte Fahrzeuge zum Bestaunen und Anschauen vor.

Für knuspriges Spanferkel standen die Gäste gerne an. Foto: Schweizer

Einen reizvollen Kontrast zu alten Traktoren bildeten hochmoderne Schlepper und Unimogs. Das persönliche Geschick am Steuer durften die Fahrer auf dem Traktor im Parcours – Wippe inklusive – testen, und daneben war ein kleiner Parcours für Kinder aufgebaut, den die Nachwuchs-Chauffeure rege frequentierten. Die jüngsten Besucher durften zudem am lodernden Feuer Pfannkuchen grillen.

Mobiles Sägewerk ist einmal mehr ein Hingucker

Verkaufsstände hielten ein breitgefächertes Angebot an Holzartikeln, Lederwaren und Süßigkeiten bereit. Ein Glücksrad drehte sich, und das mobile Sägewerk – seit Jahren in Burgfelden dabei – die Blicke auf sich: Dort wurden dicke Bretter gesägt. „Unsere Feierabend-Hockete am Samstagabend ist wieder sehr gut angekommen“, freute sich Kevin Scholz. Die Vereinsmitglieder hatten dort für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt, ehe am Sonntag mehrere Food-Trucks mit einem reichen Essensangebot aufwarteten: Spanferkel gab es ebenso wie schwäbische Dinnetle und Crêpes.

Die Helfer sind total motiviert

Im stets gut besetzten Festzelt brachten zwei Besetzungen die zahlreichen Besucher in beste musikalische Laune – zum einen das Duo „JayJay music“ und zum anderen die Eyachtaler Wirtshaus-Musikanten. „Eine solche Veranstaltung können wir nur durchziehen, weil wir ein total motiviertes Helferteam haben“, freute sich Kevin Scholz. 50 von ihnen waren am Wochenende im Einsatz und legten für ihren Verein wieder kräftig Hand an. Von Beginn an hat sich der jüngste einheimische Verein für Burgfelden und für die Bewahrung von Kultur und Brauchtum eingesetzt – das zieht im gut 300 Einwohner starken Stadtteil Mitglieder aus allen Altersgruppen an.