Campingbusse und langfristig abgestellte Fahrzeuge belegen Parkplätze, die Anwohner dringend bräuchten. Foto: Patrick Seeger/Stadt Freiburg

An vielen Orten in der Stadt sind die Parkplätze für Anwohner knapp. Deshalb werden die Bewohnerparkzonen in Freiburg sukzessive erweitert.

In vielen Wohngebieten in Freiburg sind die Parkplätze knapp. Deshalb hat der Gemeinderat 2019 entschieden, die Bewirtschaftung von Parkplätzen über das gesamte Freiburger Stadtgebiet auszudehnen. Das erfolgt seither sukzessive. Damit soll gesichert werden, dass der knappe Parkraum Anwohnern vorbehalten ist.

 

Im Juli ist der Stadtteil Zähringen im Norden der Stadt hinzugekommen. Ab 4. November wird die Bewohnerparkzone auf das Sternwaldquartier im Stadtteil Wiehre ausgeweitet. Im Norden der Stadt wird das Gebiet Brühl-Ost/Beurbarung erweitert. An diesen Orten darf künftig werktags zwischen 9 und 19 Uhr nur noch mit einem kostenpflichtigen Bewohnerparkausweis geparkt werden. Wer keinen Parkausweis hat, muss einen Parkschein lösen – entweder per Handy-App oder am Parkscheinautomaten. Eine Stunde kostet dort 1,60 Euro die Stunde sowie acht Euro für bis zu 24 Stunden.

Parkausweis kostet 200 Euro pro Jahr

„In den Straßen beider Erweiterungsgebiete herrscht seit längerem ein hoher Parkdruck. Die Einführung von Parkraumbewirtschaftung und Bewohnerparken führt da zu einer deutlichen Entlastung, weil die Verkehrsteilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem für langes Parken nach günstigeren Alternativen suchen“, erklärt Stadtsprecherin Linda Widmann. Dies betreffe beispielsweise das Abstellen von Anhängern und Campingbussen sowie das Abstellen von Fahrzeugen aus bereits bestehenden Bewohnerparkgebieten zur Vermeidung der Gebühr für den dortigen Bewohnerparkausweis. „Auch der Effekt, dass Pendlerinnen und Pendler ihr Auto im Quartier parken und von dort den Weg zu Fuß oder mit der Stadtbahn fortsetzen, nimmt ab, wenn ein Gebiet bewirtschaftet ist“, erklärt Widmann.

In vielen teilen Freiburgs gibt es bereits Bewohnerparkzonen. Foto: Alexander Blessing

Die Entlastung beim Parkdruck komme vor allem den Bewohnern mit Bewohnerparkausweis zugute, für die es deutlich leichter werde, einen freien Parkplatz zu finden. Eine Garantie oder einen Anspruch auf einen freien Parkplatz sei der Bewohnerparkausweis, der jährlich 200 Euro kostet, jedoch nicht.

Vonseiten des Stadtrats Wolf-Dieter Winkler (Freiburg Lebenswert) gab es Kritik am Parkausweis, vor allem an den Kontrollen und der Umsetzung der Verlängerung. So werden seiner Meinung nach „viele Autoeigentümer in den neu geschaffenen Anwohnerparkzonen Herderns von einem Strafzettel über 20 Euro an ihrem Fahrzeug überrascht“. In einem Brief an die Stadtverwaltung, der unserer Redaktion vorliegt, wollte Winkler deshalb wissen, wieso die säumigen Autohalter in einer neu geschaffenen Anwohnerparkzone beim ersten Mal nicht auf ihr meist versehentliches Versäumnis aufmerksam gemacht, sondern gleich abkassiert würden.

Bei der Software herrscht Nachholbedarf

„Rund fünf Wochen vor Einführung eines neuen Bewohnerparkgebiets werden alle Haushalte angeschrieben und bekommen die Möglichkeit, rechtzeitig einen Parkausweis zu beantragen“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Nach Aufstellung der Beschilderung werde weitere zwei Wochen abgewartet, bevor kostenpflichtig verwarnt werde, teilt die Stadtverwaltung mit. Auch dass die Parkgebühr nicht jährlich abgebucht werde, sondern man diese selbst verlängern müsse, wurde von Winkler hinterfragt.

„Derzeit sind eine automatische Verlängerung und Abbuchung aus technischen Gründen nicht möglich“, erklärt die Verwaltung dazu. Es werde jedoch bereits eine Software getestet, die die Effizienz der Antragstellung und -verarbeitung betreffe. Dann soll es auch eine Schnittstelle zum KFZ-Register geben und ein automatisierter Datenabgleich vorgenommen werden. Dieser erfolgt bisher nicht.