Büchertauschregal-Initiative von Christine Schell-Deking kommt gut an

Dauchingen. Das Büchertauschregal in der Bushaltestelle an der Vorderen Straße in Dauchingen wird sehr gut genutzt. Initiatorin Christine Schell-Deking zieht nach einigen Wochen ein positives Zwischenfazit: "Bücher, die ich dort einstelle, sind meistens bereits nach kurzer Zeit ausgeliehen." Immer wieder, wenn sie am Regal vorbeischaut, sieht sie Interessierte, die ein Buch in die Hand nehmen und darin blättern.

Da die Haltestelle auch viele Schüler nutzen, habe sich ein Schwerpunkt in der Jugendliteratur gebildet, "also alles mit TKKG und von Enid Blyton, und auch die Pferderomane erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit", sagt Schell-Deking und lacht. Die Informatikerin liest pro Woche ein Buch, "und für mich sind Bücher immer Wertgegenstände, die man nicht einfach ins Altpapier wirft." So reifte in ihr der Entschluss, in Dauchingen ein Büchertauschregal zu initiieren.

Inspiriert wurde sie von einem Beispiel am Bodensee, wo ebenfalls ein Regal in einer Bushaltestelle gut frequentiert wird. Der Wetterschutz sei nicht optimal, aber es gehe, lediglich Zeitschriften könne sie jetzt im Winter nicht ablegen, da das Papier erheblich Feuchtigkeit ziehe. Neben den Jugendbüchern gehen vor allem Thriller und Krimis, Liebesromane, Biografien und ganz besonders Bücher zu den unterschiedlichsten Hobbys: Lösungen für besonders schwere Kreuzworträtsel, Do-it-yourself-Ratgeber, Backen und Kochen, Eisenbahnliteratur und so fort. Unlängst habe eine religiöse Vereinigung 20 Gesangbücher in die Regale einsortiert. "Die habe ich dann aussortiert, dafür ist das Angebot nun wirklich nicht gedacht", so Schell-Deking. Insgesamt ist der Standort sehr gut gewählt, denn neben "Laufkundschaft" finden sich eben regelmäßig Leute an einer Haltestelle ein, die Wartezeit zu überbrücken haben – da interessiert man sich schon einmal für ein Buch.

Der Erfolg führt nun zu einer Ausweitung des Angebots. Vor dem Kinder- und Familienzentrum (KiFaz) und damit für jedermann zugänglich wird ebenfalls ein Tauschregal aufgestellt, das von Leiterin Petra Heini gepflegt wird.

"Dieses Regal soll ausschließlich mit Jugendliteratur bis hin zur vierten Klasse gefüllt werden", lautet Schell-Dekings Plan. Sie hofft, möglichst vielen Bürgern das Buch als Kulturträger schmackhaft machen zu können: "Ideal wäre es, wenn einem Leser ein Titel gut gefällt und er sich dann ein weiteres Buch des Autors besorgt."