Elfriede Hoffmann bedankte sich im Anschluss an den Samstagabendgottesdienst bei Pfarrer Peter Konetschny für sein Wirken in der katholischen Pfarrgemeinde Dauchingen, das ganz im Zeichen des Aufbruches gestanden habe. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Peter Konetschny auf Abschiedstour / Dauchinger Katholiken danken für sein siebenjähriges Wirken

Von Stefan Preuß Dauchingen. Pfarrer Peter Konetschny ist es ein großes Bedürfnis, sich von allen vier Pfarreien persönlich in den Gottesdiensten zu verabschieden. So startete seine Abschiedstour am Samstagabend in der katholischen Kirche St. Cäcilia in Dauchingen.Die Eucharistiefeier und der Empfang im Pfarrgarten standen ganz im Zeichen des Abschieds. Mit Liedern, gesungen von Erzieherinnen und Kindern des Kindergartens St. Franziskus sowie dem Kirchenchor St. Cäcilia, dankte die Gemeinde dem scheidenden Pfarrer für dessen siebenjährigen Wirken in Dauchingen. Pfarrer Konetschny lobte die große Unterstützung durch viele ehrenamtliche Gemeindemitglieder, das Gemeindeteam sowie die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Andrea Lang und Ingrid Laufer. Er habe viele Dinge in Bewegung bringen dürfen, betonte der scheidende Pfarrer. Darum wünsche er sich, dass in der katholischen Seelsorgeeinheit Niedereschach/Dauchingen auch in Zukunft das Leben miteinander gelinge. "Lassen sie sich weiter von Gott berühren und sich bei ihrem Namen rufen", so die Wünsche des Pfarrers zu den zahlreich erschienen Gottesdienstbesuchern.

Elfriede Hoffmann vom Gemeindeteam Dauchingen bedankte sich ihrerseits. Sicherlich sei es zu Beginn nicht nur für den Pfarrer ein Einschnitt in das berufliche Leben gewesen, als er plötzlich nicht nur für eine Gemeinde verantwortlich wurde, sondern zum Leiter einer Seelsorgeeinheit, die aus vier, zuweilen doch recht unterschiedlich strukturierten Teilgemeinden bestand. Auch die Dauchinger mussten sich umstellen, "denn wir hatten plötzlich keinen Pfarrer mehr im Dorf, geschweige im Pfarrhaus, das ja früher von eher konservativen Pfarrern bewohnt wurde", so Elfriede Hoffmann.

Sie brachte in ihrem Rückblick besonders zum Ausdruck, dass die Seelsorgeeinheit in Pfarrer Konetschny einen Geistlichen hatte, der ganz im Zeichen des zweiten Vatikanischen Konzils stand und steht. "Sie haben die Sinnhaftigkeit alter Liturgieformen hinterfragt, sie verändert und neu eingeführt. Wichtig in ihrer Arbeit war ihnen aber, dass die Veränderungen von ihren Gemeindemitgliedern verstanden wurden. Um den Sinn dieser Veränderungen zu verstehen, haben sie zu diesen Themen, Liturgie- und Glaubenskurse angeboten", erinnerte Hoffmann. Natürlich sei er bei manchen Gemeindemitgliedern mit den Neuerungen auf Widerstand gestoßen, "doch haben sich viele über den neuen Schwung gefreut, sind Sie doch nicht müde geworden, uns ein Gottesbild zu vermitteln, das sich vom kleinlich strafenden Gott abwendet. Sie haben uns aufgezeigt, dass wir Gott als ein Wesen verstehen dürfen, das uns ganz und gar in unserer jeweiligen Persönlichkeit annimmt und mit dessen Barmherzigkeit wir immer rechnen dürfen", erklärte Hoffmann.

Wie ernst Konetschny die Barmherzigkeit nehme, habe seine Unterschrift unter die Erklärung zur Zulassung von wiederverheirateten, geschiedenen Menschen zu den Sakramenten gezeigt. "Dass dieses von ihnen unterstütztes Memorandum den Beinamen ›Rebell von Niedereschach‹ eingehandelt hat verstehe ich als ein Ehrentitel", stellte Elfriede Hoffmann fest. Mit diesen Worten des Dankes und der Anerkennung über das Wirken ihres Pfarrers sprach Elfriede Hoffmann vieler Dauchinger Gläubigen aus dem Herzen. Natürlich wünschen sich alle, dass die Stelle des Pfarrers in der Seelsorgeeinheit Niedereschach/Dauchingen wieder so schnell als möglich besetzt wird. Diesen Wunsch äußerten viele Gästen beim Umtrunk im Pfarrgarten, zu dem Pfarrer Konetschny mit dem Pfarrgemeinderat eingeladen hatte.