Der Auftrag zum Abbruch des Hauses Nummer 24 wurde jetzt vergeben. Die auf dem Foto zu sehenden Bäume sollen für die neue Ortsmitte gefällt werden. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Bühne mit drei Sitzreihen und ein kleiner Spielplatz mit Wasserspiel vorgesehen

Die Ortsmitte nimmt Gestalt an. Einstweilen natürlich nur als Grundlagen-Plan, aber immerhin konnte der Gemeinderat sich so bei der jüngsten Sitzung schon eine erste Vorstellung darüber machen, wie die Fülle an Vorgaben, Wünschen und Ideen umgesetzt werden könnte.

Dauchingen. Bürgermeister Torben Dorn erklärte zur Einführung, dass man angesichts der weitreichenden Bedeutung des Vorhabens auf keinen Fall unter Zeitdruck diskutieren möchte, weswegen der anvisierte Baustart auf das Frühjahr 2022 verschoben wurde.

Damit gewinne man Zeit, das Für und Wider einzelner Komponenten abzuwägen. Von Vorteil sei zudem, dass Ende kommenden Jahres auch die finanzielle Situation klarer abgeschätzt werden könne – natürlich mit der Hoffnung, dass sich die Konjunktur in 2021 erhole.

Planer Rainer Christ vom beauftragten Ingenieurbüro stellte den ersten Entwurf vor. Er machte deutlich, dass damit keinerlei Pflöcke eingerammt werden sollen, sondern dass die Hauptintention sei, eine Basis für eine möglichst breite Diskussion zu legen. Derzeit würden sechs große Bäume auf dem Gelände verteilt stehen, wovon zwei prinzipiell erhaltenswert seien: eine Esche und eine ziemlich zentral stehende Linde. Bei der Esche müsse man davon ausgehen, dass sie ohnehin wegen des grassierenden Schädlings kaum zu retten sei. Für eine möglichst freie Planung plädierte Christ dafür, auch die Linde zu fällen: "Wir sehen 31 neue Bäume auf dem Areal vor", sagte er zum Ausgleich dieser Maßnahme.

Als sehr durchgreifende Veränderung schlägt er vor, die Erschließung des Wohnhauses Nummer 26 nicht mehr über den Stichweg von der Vorderen Straße an den beiden Gaststätten vorbei zu sichern, sondern vom Birkenweg her eine Straße zu bauen, sodass auch im unteren, südlichen Bereich Parkplätze angelegt werden könnten. Weiterer Vorteil: Damit wäre Raum geschaffen, attraktive Außenflächen für die beiden Restaurants zu ermöglichen.

Generell sieht die Vorplanung im nördlichen Bereich, also an der Vorderen Straße, die Einrichtung eines Marktplatzes vor. Ziel ist es, einen kleinen Wochenmarkt zu installieren. Außerdem könnten dort der Weihnachtsmarkt und neue Veranstaltungen stattfinden. Im unteren Bereich ist eine Bühne geplant, dazu entlang des Gefälles drei Sitzreihen. Auch ein kleiner Spielplatz mit Wasserspiel ist vorgesehen.

Die Planungen wurden im Großen und Ganzen vom Rat sehr begrüßt, deutlich wurde aber auch, dass ein langer Abstimmungsprozess zu erwarten ist: Kioskhäuschen, Toilettenanlage, neue Garagen für die Vereine zur Lagerung von Utensilien, um Veranstaltungen in der neuen Ortsmitte beschicken zu können, Wasserlauf ja oder nein, Art und Umfang der Versorgungseinrichtungen, Fundament für Maibaum – Stefan Reiser als Protokollant hatte am Ende 40 Anregungen der Ratsmitglieder notiert.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass gewünscht wird, den Marktplatz so zu gestalten, dass er auch als Parkplatz dienen kann, wenn keine Veranstaltung stattfindet. Günther Haffa mahnte allerdings an, nicht den gesamten Platz zuzupflastern, sondern auch daran zu denken, Grünflächen zu erhalten.

Vergeben wurde der Auftrag, das Haus Vordere Straße 24 abzureißen, Grundvoraussetzung für die Überplanung. Dies wird eine Firma aus Trossingen zum Festpreis von 95 000 Euro vornehmen.