Landwirtschaft wie in mittelalterlichen Zeiten: Die Dauchinger Ferienkinder gehen auf dem Campus Galli auf Zeitreise. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderferienprogramm: Zeitreise beim Ausflug zum Campus Galli in Messkirch / Interessante Erlebnistour

Zeitreise ins frühe Mittelalter: Im Rahmen des Kinderferienprogramms besuchten Dauchinger Kinder den Campus Galli bei Messkirch und wurden dadurch um sage und schreibe 1200 Jahre zurückversetzt.

Dauchingen (spr). Betreut wurden die Teilnehmer von Mitgliedern des Kirchenchors und des Gemeindeteams der Pfarrgemeinde Dauchingen.

In Messkirch entsteht eine ganze Klosterstadt nach einem Plan, der bereits im achten Jahrhundert entworfen und erst jetzt verwirklicht wird. Das Besondere daran ist, dass ausschließlich Materialien verwendet werden, die damals zur Verfügung standen. An Baumaschinen, Strom, Rechner und andere Errungenschaften der heutigen Zeit konnte damals kein Mensch denken.

Eine Pädagogin, natürlich original mittelalterlich gekleidet, nahm die wissbegierigen Kinder mit auf eine Erlebnistour, die sie mit den damaligen Möglichkeiten sich zu ernähren, zu kleiden und zu bauen vertraut machte. Dabei durften die Kinder vieles selbst anfassen, probieren und auch selbst aktiv mitwirken. So entfernten die Kinder mit der Hacke Disteln aus dem Ackerboden, um dann nach Bohnenerz zu suchen. Sie konnten beobachten, wie man eine Sense dengelte und erfuhren dabei auch noch, wie man sich damals die Zähne putzte. Freilich ohne Zahnpasta. Ohne sich zu zieren, versuchten sie Blätter vom Roten Meier, einem Vorläufer des Spinats. Sie sahen, dass vom Flachs oder Lein sowohl die Fasern, als auch die wohlschmeckenden Samen verwendet wurden und wie Linsen angebaut und geerntet wurden. Das Färben der Wolle war ebenfalls ein interessantes Thema und das Spinnen der Schafwolle nur mit Hilfe eines Holzstäbchens machte den eifrigen Kindern viel Freude. Sehr eindrucksvoll war, wie langsam damals alles ging und wie viel Zeit man für die einzelnen Tätigkeiten brauchte, die heute in der Regel von Maschinen übernommen werden. Das galt auch für die Steinmetze, denen es trotz einfachster Hilfsmittel gelang, aus unförmigen Steinbrocken, akkurate Quader herzustellen. Ausgestattet mit Meißel und Schutzbrille durften sich die Kinder ebenfalls als Steinmetze versuchen und merkten, wie mühsam und anstrengend das damals gewesen sein muss.

Ein Besuch in der fast fertigen Holzkirche rundete den Besuch ab. Erwachsene und Kinder waren sich am Schluss einig: "Wir haben auf dieser Tour eine Menge über das Leben im Mittelalter gelernt."