Die Drehleiter, hier bei einer Übung an der Alten Schule, wurde außer Dienst gesetzt und verkauft – beim Umzug am Sonntag fährt sie mit. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Feuerwehr feiert am Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen gemeinsam mit der Musikkapelle

Retten – Löschen – Bergen – Schützen: Diese Leistungen erbringt die Feuerwehr in Dauchingen seit 150 Jahren – am Wochenende wird das Jubiläum gemeinsam mit der Musikkapelle begangen.

Dauchingen. Die Feuerwehr stellt sich nun schon 150 Jahre in den Dienst der Menschen in ihrer Gemeinde. Schon seinerzeit waren es Männer, die sich nach dem Motto "Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr" für ihre Mitbürger eingesetzt haben. In ihrer Festschrift und Chronik nehmen die heutigen Feuerwehrmänner und -frauen die Leser mit auf eine Zeitreise zurück in die Entstehungsphase.

1869 fanden sich 59 Männer aus dem Ort zusammen, um eine Feuerwehr zu gründen und so im Brandfall Gut und Leben der Bürger zu retten. Damals wurde noch mit einfachen Mitteln, etwa einer Kolbenpumpe, bei einem Einsatz gearbeitet, dementsprechend war der Erfolg auch nicht so groß. In einer alten Aufzeichnung werden die Wasserträgerinnen erwähnt, welche das Löschwasser in Menschenketten zur Brandstelle schaffen mussten.

Schon ein Jahr nach der Gründung genehmigte die Gemeinde die Anschaffung einer modernen Saug- und Druckpumpe. Nach und nach verbesserte sich die Ausrüstung. Auch nach dem Ersten Weltkrieg, der wie auch der Zweite Weltkrieg großen Lücken in die Mannschaft riss, wurden die Gerätschaften immer weiter verbessert. Dies war auch notwendig, denn die größte Brandkatastrophe in der Geschichte der Dauchinger Wehr ereignete sich 1883, als sieben Häuser in der Hinteren Gasse (Heute Wilhelm-Feder-Straße) ein Raub der Flammen wurden. Von 1905 bis 1913 gab es fast jährlich Einsätze zu Hausbränden, in der Vielzahl waren es Bauernhäuser. Die Talmühle traf es am härtesten, sie brannte insgesamt dreimal ab, zuletzt 1940. Die Wehr wurde über die Kirchenglocken alarmiert, dies war bis zur Einführung der Sirenen gebräuchlich.

Waren früher Brände das Haupteinsatzgebiet, sind gerade in jüngster Zeit Wetterkapriolen wie Hagel, starker Schneefall oder Sturmschäden Auslöser, die den Einsatz der Feuerwehr fordern. Etwa Orkantief "Lothar", das 1999 die Gemeinde hart getroffen hat. Damals mussten die Floriansjünger zahlreiche umgestürzte Bäume von den Straßen räumen. Weiter nehmen die Einsätze bei Verkehrsunfällen wesentlich zu. Die Wehr muss also für alle Schadensfälle gerüstet sein.

Zahlreiche Weiterbildungen im Feuerwehrtechnischen Bereich sowie die Ausrüstung der Einsatzfahrzeuge, sind ein Garant für schnelles und sicheres Eingreifen bei Schadensfällen. So wurde die Schlagkraft im Ernstfall durch die Anschaffung einer mobilen Drehleiter im Jahre 1986 erhöht. Es handelt sich um eine gebrauchte DL 23/12, die von der Schwenninger Wehr an die Dauchinger Feuerwehrkameraden verkauft wurde. Über 30 Jahre war sie im Dienst, bis sie vor drei Jahren ausgemustert werden musste, da sie keinen Tüv mehr erhielt. Das Schicksal meinte es aber gut mit der alten Drehleiter, denn sie wurde von einem Sammler alter Feuerwehrautos aus Schwenningen gekauft. So wird die Drehleiter 23/12 nun beim Jubiläumsumzug am Sonntag wieder zu bestaunen sein.

In den 150 Jahren standen 13 Kommandanten der Dauchinger Feuerwehr vor. Viele von ihnen hatten 20 oder 25 Jahre das Amt inne. Der jetzige Kommandant Ralf Laufer hat das Feuerwehrwesen schon von Kindesbeinen an in seiner Familie mitbekommen, war doch sein Vater Manfred Laufer über 15 Jahre ebenfalls Kommandant.