Es gibt in Dauchingen zwar Quellen wie hier den Eschenbrunnen, deren Leistung reicht aber bei weitem nicht für eine Wasserversorgung, so dass jeder einzelne Kubikmeter teuer gekauft werden muss. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Versorgung: Anwohnern bleiben weitreichende Kostensteigerungen erspart / Gilt das auch für die Zukunft?

Die Wasser- und Abwass-ergebühren der Gemeinde verändern sich in den kommenden zwei Jahren kaum und bleiben damit im Durchschnitt des Kreises. Für die Zukunft macht aber das betagte Leitungsnetz einige Sorgen.

Dauchingen. Eine geringe Entlastung gibt es beim Abwasser im Bereich des Niederschlagswassers. Pro Quadratmeter versiegelter Fläche wurde bislang 0,45 Euro fällig, diese Gebühr sinkt auf 0,41 Euro pro Quadratmeter. Eine leichte Erhöhung gibt es hingegen beim Bezug von Frischwasser. Der Kubikmeterpreis bleibt gleich, die Kalkulation hat aber die notwendige Erhöhung der Zählergrundgebühr ergeben, die in Dauchingen weit unterdurchschnittlich bemessen war. Sie erhöht sich von 1,12 Euro im Monat auf 3,24 Euro. In der Durchschnittbetrachtung ergibt sich daraus im Saldo eine Verteuerung um 5,46 Euro pro Einwohner und Jahr.

Nicht die laufenden Kosten, sondern Leitungsnetz kritisch

Viel mehr Sorge als die laufenden Kosten für das Wasser, das die Gemeinde in Ermangelung eigener Quellen vollumfänglich zukaufen muss, macht das in die Jahre gekommene Leitungsnetz, führte Kämmerer Stefan Reiser aus. Das Wassernetz der Gemeinde Dauchingen umfasst 24 Kilometer und stammt zu einem beträchtlichen Teil aus den 50er- und 60er-Jahren. Bei einer Abschreibungszeit von 50 Jahren sind etwa 10 Kilometer des Netzes über die geplante Nutzungsdauer hinaus im Gebrauch. "Wir müssten jedes Jahr 480 Meter Wasserleitung erneuern, nur um auf dem Stand zu bleiben" erläuterte Reiser. Davon aber ist man weit entfernt.

Mit der Sanierung und Umgestaltung der Wilhelm-Feder-Straße werde auch die Wasserleitung erneuert, verwies Reiser auf ein kommendes Vorhaben. Das sei wichtig, denn gerade dort liege eine alte und für Rohrbrüche anfällige Leitung. Diese Rohrbrüche sorgen für erhebliche Kosten, weil zehn bis zwölf davon im Jahr zu beheben seien – was jährlich teurer werde. Lag der Aufwand 2014 noch bei durchschnittlich 2500 Euro pro Einsatz, kletterte die Summe auf 4170 Euro in 2018, da die Tiefbaupreise stark angezogen hatten.

Da die Gemeinde jeden Kubikmeter Wasser einkaufen muss, erzeugen die durch Rohrbrüche entstandenen Wasserverluste ebenfalls Kosten und zuletzt haben sich wegen Hygienevorschriften die Kosten der Wasserzähler nahezu verdoppelt. Hinzu kam die Überprüfung aller Hydranten und deren teilweiser Austausch in 14 Fällen, was ebenfalls pro Hydrant jeweils vierstellige Ausgaben zur Folge hatte.

Investitionen zahlen sich langfristig hoffentlich aus

Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren bereits Wasserleitungsabschnitte ausgetauscht und in die Wasserversorgung investiert, zum Beispiel in der Eichenstraße, einem Stück im Birkenweg, mit der Aufdimensionierung in der Zinkenstraße und der Neuregelung des Netzes im Bereich des Kreisverkehrs Niedereschacher Straße/Daimlerstraße. Zudem werden ab dem kommenden Jahr die Wasserleitungen in der Wilhelm-Feder-Straße und der Kehrbühlstraße erneuert und aufdimensioniert. Ein Ringschluss zwischen dem Gewerbegebiet "Auf Firsten" und Niedereschacher Straße ist vorgesehen, um die Versorgungssicherheit des Gebietes zu erhöhen. Dies erzeugt naturgemäß Folgekosten durch höhere Abschreibungen und die Verzinsung des Anlagekapitals, was sich tendenziell auf die Erhöhung der Wasserpreise auswirken wird, da die Gemeinde gehalten ist, alle tatsächlichen Kosten umzulegen. Investitionen können langfristig die Zahl der Rohrbrüche senken, ob das aber die Ausgaben kompensiert, bleibt abzuwarten.

Für die kommenden zwei Jahre sind also keine wesentlichen Kostensteigerungen beschlossen, langfristig dürfte Wasser aber teurer werden – eine Entwicklung, die nicht nur auf Dauchingen beschränkt ist.