Sicherheit: Bewertung wirft Zukunftsfragen auf / Die Erreichungsquote stimmt

Ist bei der Feuerwehr in Dauchingen alles im Lot? Wo muss nachjustiert werden und wohin geht es für die Feuerwehr in Dauchingen in Zukunft? Fragen wie diese trieben nun den Gemeinderat um.

Dauchingen/Niedereschach. Das Gremium hat den Feuerwehr-Bedarfsplan einstimmig gebilligt. Dieser war am Montag von Kommandant Ralf Laufer und Vize Markus Herbst vorgestellt worden. Zur Einführung dankte Bürgermeister Torben Dorn den Feuerwehr-Kommandanten für deren Einsatz, auch diesen Plan ehrenamtlich zu erstellen. Es komme in Kommunen gleicher Größe auch häufig vor, dass dafür ein Gutachter bemüht werden muss, wobei die Kosten schnell in fünfstellige Bereiche steigen können.

Laufer stellte Aufbau und Systematik der Planung vor um festzustellen, dass man in Dauchingen bislang stets eine Erreichungsquote von 100 Prozent geleistet habe. Das bedeutet, dass die Wehr bei jedem ihrer Einsätze bislang immer innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit am Unglücksort eingetroffen ist.

Schonungslos fällt aber die Bewertung des Gerätehauses aus: Der aktuelle Zustand "ist mangelhaft für die heutigen Anforderungen an eine Feuerwehr". Die Fahrzeughalle sei zu klein und biete keine Möglichkeiten zur Erweiterung. Bei der Ersatzbeschaffung sei die Größe der Tore sehr beschränkend, darum müsse das Fahrzeugkonzept dies entsprechend berücksichtigen. Weiter heißt es: "Die Umkleideräume sind nicht vorhanden. Die Spinde mit der Einsatzkleidung befinden sich direkt hinter den Fahrzeugen. Eine Schwarz-Weiß-Trennung ist nicht möglich. Die Toilettenanlagen sind veraltet und getrennte Toiletten für Frauen sind überhaupt nicht vorhanden.

Die Umkleide der Jugendfeuerwehr befindet sich im feuchten Keller. Büros, Besprechungsräume und Werkstätten sind nicht vorhanden oder improvisiert errichtet. Lagermöglichkeiten sind eingeschränkt beziehungsweise in einem weiteren Gebäude untergebracht. Eine sinnvolle Lagerung von einsatzrelevanten Geräten ist nicht möglich."

Schon bei der Beschaffung des letzten neuen Fahrzeugs sei es ein Drahtseilakt gewesen, ein Fahrzeug zu finden, das den Anforderungen entspricht und trotzdem in das Gerätehaus passt, erinnerte Ex-Kommandant und heutiger Ratsherr Jürgen Laufer. Man müsse bei jeglichen Anschaffungen davon ausgehen, höhere Preise für Sondermaße zahlen zu müssen. Dennoch sei es gemeinsames Ziel, das bestehende Gerätehaus weiter zu nutzen, denn ein Neubau sei sehr teuer, sagte Ralf Laufer.

Niedereschacher Tanklöschfahrzeug auch für Dauchingen

Er hob die gute Zusammenarbeit mit den Kameraden in Niedereschach hervor, die sich auch im Bedarfsplan widerspiegelt. Denn man ist übereingekommen, die Wehren dort, wo es möglich ist, komplementär auszurüsten. Konkret bedeutet dies, dass Niedereschach ein Tanklöschfahrzeug mit besonders großem Tank mit 4000 Litern einplant.

Das kann bei Bedarf angefordert werden. Auch weitere Spezialfahrzeuge wie Drehleiter, Hubrettungsfahrzeug, Gefahrstoffzug, Strahlenschutzzug, Rüstwagen, zusätzliche Atemschutzeinheit oder die Führungseinheit können von umliegenden Wehren in der vorgeschriebenen Zeit aktiviert werden. Dorn bilanzierte, dass man jetzt eine "Road-Map" besitze, um die Feuerwehr weiterzuentwickeln. Klar sei: "Wir müssen ins Feuerwehrgerätehaus investieren und auch den Fahrzeugbestand modernisieren."