Das Gerätehaus in Dauchingen von Süden aus betrachtet. Links der Fluchttreppe wird der Anbau errichtet, die Grünfläche im Vordergrund mit Teich und Bach wird zu Parkplätzen umgestaltet. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Sanierung alleine reicht nicht / Zuschüsse sollen für das Vorhaben reichlich fließen

Die Gemeinde investiert eine Millionensumme in die Ertüchtigung des Feuerwehrgerätehauses. Es bleibt am angestammten Ort, wird kernsaniert und um einen Anbau erweitert.

Dauchingen. Der Farrengarten mit dem kleinen Teich muss Parkplätzen für die Mitglieder der Wehr weichen. Das Feuerwehrgerätehaus ist in die Jahre gekommen, erfüllt seit geraumer Zeit nicht mehr die Bedürfnisse der Wehr und hinkt zudem meilenweit den aktuellen DIN-Vorgaben hinterher. Sowohl bei Gemeinderat und Verwaltung besteht keinerlei Zweifel, dass die Situation verbessert werden muss.

Um das "Wie" der Verbesserungen auf der Basis klarer Fakten und objektiver Ergebnisse zu beraten, hatte der Gemeinderat eine Nutzwertanalyse in Auftrag gegeben. Die ist erwartungsgemäß ernüchternd ausgefallen: "Alles wirkt beengt und improvisiert", fasste Architekt Ludwig Schweiger zusammen. Neben der angegriffenen Fassade, sanierungsbedürftigen Fenstern, dringend zu sanierenden und erheblich zu erweiternden sanitären Anlagen, insbesondere für den wachsenden weiblichen Teil der Wehr, macht vor allem der fehlende Platz Sorge: "Viele Räume, die nach der aktuellen DIN für Feuerwehrgerätehäuser notwendig sind, sind nicht vorhanden."

Die schwer zu ändernde Torsituation mit zu geringen Maßen stellt einen weiteren Minuspunkt dar. Damit war die erste von vier vorgestellten Lösungs-Varianten auch schon vom Tisch: Die Sanierung des bestehenden Gebäudes würde alle wichtigen Anforderungen der Wehr nicht erfüllen und gewissermaßen nur für kosmetische Linderung sorgen.

Die zweite Variante, für die der Rat mehrheitlich stimmte, sieht neben der Sanierung auch einen Anbau vor. Die beiden anderen Varianten berechneten die Kosten für einen Neubau nach Abriss des bestehenden Gebäudes sowie einen Neubau auf der grünen Wiese. Mit jeweils knapp fünf Millionen Euro an Kosten nach Zuschüssen fielen diese beiden Varianten aber auch relativ schnell aus der Wertung. Der Anbau freilich wird nicht auf die breite Zustimmung der Anwohner treffen, denn dafür muss der Farrengarten mit Teich, Brücke und kleinem Bachlauf weichen.

Ein Bürger machte bereits deutlich, dass er dies nicht gut findet. Im jetzigen Planungsstand ist im hinteren Bereich, dort wo sich aktuell noch Parkplätze befinden, ein Anbau auf Pfeilern mit Grundmaßen von 9,50 auf 10,65 Metern vorgesehen. Um ausreichend Parkplätze für die Mitglieder der Wehr zu schaffen, wird das grüne Kleinod am Buchenweg geopfert. Die Kostenschätzung liegt derzeit bei weniger als zwei Millionen Euro, wobei eine Änderung der Torsituation eingerechnet ist. Günther Haffa meinte abweichend, ein Neubau sei auf lange Sicht die beste Lösung für die Gemeinde.

Günther Klotz bezweifelte ebenfalls, dass die so genannte Erfüllungsquote der jeweiligen Lösung korrekt angegeben ist und wollte vor einer Entscheidung erst alle denkbaren Grundstücke im Ort für einen Neubau analysiert wissen. Die Mehrheit entschied aber gegen diese beiden Stimmen, zumal auch die Kommandanten und der Bauausschuss der Wehr sich für Variante zwei ausgesprochen hatten.

Alle Redner und die Verwaltung dankten den Wehrmitgliedern, dass sie ihren Dienst trotz der unbefriedigenden räumlichen Situation mit großem Engagement versehen. Der Auftrag an das Büro Schweiger zur Planung und Realisierung der Arbeiten wurde einstimmig gefasst. Als Höchsthonorar wurden 165 200 Euro brutto beschlossen.