Die Unternehmensgruppe Hechinger startete 2017 die Produktion in Dauchingen und avancierte 2018 nach Auskunft von Bürgermeister Torben Dorn sofort zum mit Abstand größten Gewerbesteuerzahler der Gemeinde. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzlage: So viel Geld wie noch nie in der Geschichte der Gemeinde auf der hohen Kante

Die Finanzlage der Gemeinde hat sich 2018 weiterhin sehr positiv entwickelt. Vor allem aufgrund sprudelnder Gewerbesteuereinnahmen schließt die Jahresrechnung deutlich besser ab als geplant.

Dauchingen. Kämmerer Stefan Reiser legte während der jüngsten Gemeinderatssitzung die abschließenden Zahlen vor.

Demnach schließt der Haushalt 2018 mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 12,73 Millionen Euro ab. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 10,58 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt beläuft sich demzufolge auf 2,15 Millionen Euro. 2018 wurde der Rücklage ein Betrag in Höhe von 138 000 Euro entnommen. Geplant war eine Rücklagenentnahme in Höhe von 782 000 Euro.

Das bedeutet, dass der Haushalt um rund 644 000 Euro besser als geplant abgeschnitten hat. Die Rücklage zum Jahresultimo 2018 beläuft sich auf 3,843 Millionen Euro. Für die bessere Entwicklung gibt es verschiedene Gründe, führte Reiser aus, am wichtigsten sei die starke Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen. Diese stieg "aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung und der Ansiedlung von verschiedenen Gewerbebetrieben gegenüber der Planung um rund 985 900 Euro auf 3,286 Millionen Euro an", führte der Kämmerer aus. Welche Unternehmen für die starke Steigerung gesorgt haben, führte Reiser wegen des Steuergeheimnisses nicht auf.

Der Werbebroschüre von Bürgermeister Torben Dorn, der als einziger Kandidat am 13. Oktober zur Wahl steht, ist aber zu entnehmen, dass die Unternehmensgruppe Hechinger einen großen Anteil an der Steigerung haben muss, denn sie sei 2018 "mit Abstand größter Arbeitgeber und der größte Gewerbesteuerzahler in der Gemeinde".

Reiser gab keinen aktuellen Stand zur Entwicklung der Gewerbesteuer im laufenden Jahr und auch nicht zum erwarteten Entwicklung der Rücklage. Allerdings lässt sich auch diese aus der Werbebroschüre entnehmen. So plant die Gemeinde trotz sich eintrübender Konjunktur ganz offenbar weiterhin mit einer Steigerung: "Für dieses Jahr gehen wir von mindestens 3,3 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen aus", lässt Dorn wissen. Diese Zahl entspricht dem Planansatz des Haushaltes 2019. Mit diesen Einnahmen soll offenbar auch die Rücklage weiter dotiert werden, denn dazu lässt Dorn in der Broschüre wissen: "Zum Stand 31. Dezember 2019 hat die Gemeinde voraussichtlich rund 4,3 Millionen Euro auf der hohen Kante. So viel wie noch nie in der Geschichte der Gemeinde." Der Haushaltsansatz sieht einstweilen 4,078 Millionen Euro vor.

Sehr erfreulich: Trotz der hohen Investitionen im laufenden Jahr übersteigen die Rücklagen damit die Gesamtschulden deutlich. Der Schuldenstand beträgt zum Jahresende 2018 etwa 3,068 Millionen Euro. Davon entfallen knapp 2,2 Millionen Euro auf die Seniorenwohnanlage Löwen. Diese Summe zahlt sich durch die Mieteinnahmen selber ab, so dass sich die relevanten Schulden nach erheblichen Sondertilgungen auf deutlich weniger als eine Million Euro belaufen.

Reiser führte aus, dass bisherige Zinszahlungen von mehr als 80 000 Euro jährlich nun im Haushalt zur Verfügung stehen. Angesichts dieser Zahlen billigte der Gemeinderat den Jahresabschluss einstimmig.