In der Niedereschacher Straße kommt es regelmäßig zu Wasserrohrbrüchen, die wegen des dicken Fahrbahnbelags schwer zu orten sind und deren Reparatur immer wieder hohe Kosten verursacht. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium beschließt Sanierung der maroden Leitungen

Dauchingen. Die Gemeinde wird in den kommenden Jahren erhebliche Mittel für die Sanierung der Wasserleitungen aufwenden müssen. Der Gemeinderat fasste am Montag während der jüngsten Sitzung einen entsprechenden Grundsatzbeschluss mit Prioritätenliste.

Die Bewirtschaftung der Leitungen erfolgt durch die Stadtwerke Villingen-Schwenningen, deren Geschäftsführer Ulrich Köngeter und Wasser-Experte Tobias Lange die Situation erläuterten. Demnach ist das Dauchinger Netz in weiten Bereichen in die Jahre gekommen, um das Wort marode zu vermeiden. Die Länge des Wassernetzes beträgt 28,4 Kilometer. Davon sind 4,5 Kilometer in Grauguss und 8,2 Kilometer in PVC-Rohr ausgeführt – beide Materialien gelten als anfällig für Brüche. Über die Materialien und Qualität der Hausanschlüsse sei nichts bekannt, sagte Lange. Als einigermaßen besorgniserregend wurden die Wasserverluste bezeichnet. Über die Jahre gemittelt gehen 25,4 Prozent des eingespeisten Wassers verloren. Als Hotspots wurden dabei die Niedereschacher Straße, die Butschhofstraße und die Garten- und die Friedhofstraße identifiziert. Bis zu 13 Wasserrohrbrüche sind jährlich im Netz zu verzeichnen, was laut Bürgermeister Dorn im vergangenen Jahr zu Reparaturkosten in Höhe von 46 000 Euro geführt hat. Hinzu kommen die Kosten für das verlorene Wasser – da Dauchingen über keine eigenen Quellen verfügt, muss jeder Kubikmeter bezahlt werden. Die Kosten hat nicht die Gemeinde zu tragen, sondern die Bürger über den Bezugspreis für Frischwasser, denn die gesetzliche Lage ist so, dass der Wasserbezug und daraus resultierend auch das Abwasser kostengenau abgerechnet werden muss. Lange führte aus, dass in den vergangenen acht Jahren etwa zwei Kilometer Leitungen neu verlegt worden sind, durch die Sanierung der Wilhelm-Feder-Straße und der Kehrbühlstraße komme nun ein gutes Stück hinzu. Wichtig, so der Experte, sei es, die Leitungen bei Erneuerung in größerer Dimension zu verlegen, da neben der Verbesserung der Leistungsfähigkeit – auch für die 150 Hydranten – die Bruchresistenz erhöht werde. Köngeter bat die Gemeinderäte, auf die Anlieger einzuwirken, in jedem Fall die Hausanschlüsse mit zu erneuern, da das beste Netz nichts nutze, wenn das Wasser dann auf den letzten Metern versickere.

Ratsherr Jürgen Laufer fragte nach, wie denn die Verluste in Dauchingen zu bewerten seien. "In Villingen-Schwenningen verlieren wir gerade neun Prozent", sagte Lange. Spätestens da war allen Ratsmitgliedern klar: Man kommt nicht umhin, stark zu investieren. Einstimmig wurde daher der Fünf-Jahres-Plan der SVS beschlossen, der die Sanierung der Wasserleitung in der Priorität Niedereschacher Straße vom Kreisel bis zur Kirchstraße und oberhalb des Kreisels bis Ortsausgang, Butschhofstraße, Gartenstraße und Friedhofstraße vorsieht.

Die Kosten für die zusammen etwa 1,6 Kilometer Leitungserneuerung belaufen sich auf deutlich mehr als eine Million Euro. Auch danach wird das Thema die Gemeinde beschäftigen, denn südlich der Villinger Straße sind weitere Grauguss- oder PVS-Leitungen verlegt, die absehbar ebenfalls erneuert werden müssen.