Diesen Bautenstand fanden die Asylbewerberinnen aus China vor, als sie diese Woche in die neu zugewiesene Wohnung im Wilhelm-Feder-Haus einzogen. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Wilhelm-Feder-Haus: Handwerker noch nicht fertig / Hauptamtsleiter: War anders abgesprochen

Schreck für zwei chinesische Asylbewerberinnen mit Kleinkind und eine sechsköpfige Familie aus einer ehemaligen Sowjetrepublik: Als sie in ihre von der Gemeinde neu zugewiesenen Wohnungen im Wilhelm-Feder-Haus einzogen fanden sie zum Teil eine Baustelle vor.

Dauchingen. Auf Nachfrage, wie es zu der Panne kam, antwortete Hauptamtsleiter Andreas Krebs, dass es anders abgesprochen war: Demnach sollten die Reinigungen schrittweise vor Bezug umgesetzt werden, was leider nicht funktioniert habe. Bekanntermaßen seien Handwerksbetriebe derzeit gut ausgelastet, "so dass es bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen leider zu Verzögerungen kommen kann."

So gab es neben den Verschmutzungen anfangs kein warmes Wasser und auch keinen Herd. Worte des Bedauerns sucht man in der Stellungnahme des Hauptamtsleiters vergeblich.

Notwendig sei der Umzug der Chinesinnen, die als Christen in China stark verfolgt werden, weil vorgesehen sei, "in den Räumlichkeiten im Dachgeschoss des Gebäudes Wilhelm-Feder-Straße 6 eine weitere Gruppe des Familienzentrums unterzubringen, sodass die Wohnungen nicht mehr für Wohnzwecke zur Verfügung stehen", so Krebs. Im Fall der Familie, die ein schwerbehindertes Kind versorgt, sieht die Verwaltung im Umzug eine Verbesserung der Wohnqualität, schließlich steht hier Wohnraum im Erdgeschoss mit Nutzungsmöglichkeit des Gartens zur Verfügung.

Mit der Bauleitung im "Wilhelm-Feder-Haus" ist das Architekturbüro Halder beauftragt. "Wir haben uns nochmals rückversichert, Schimmelbefall liegt in den Wohnungen nicht vor." Dies war nach einer ersten Inaugenscheinnahme vermutet worden, nachdem Küchenmobiliar abgebaut worden war und entsprechender Belag zum Vorschein kam. "Es war abgesprochen, dass die Reinigungen schrittweise vor Bezug umgesetzt werden, was leider nicht funktioniert hat. Mittlerweile sind die Reinigungen in den bezogenen Wohnungen umgesetzt, in den übrigen Wohnungen wird dies voraussichtlich heute abgeschlossen", teilte Krebs am Freitag mit.

Die Gemeinde renoviert gerade das Haus, unterstützt durch Mittel einer Landesförderung, und kann so Wohnraum im Ort schaffen. Es wird weiterhin Wohnraum durch die Gemeinde gesucht, insbesondere für den Fall, dass im Laufe des Jahres weitere Asylbewerber zur Anschlussunterbringung im Ort zugewiesen werden.