Das Regenüberlaufbauwerk am Gassensteg ist Teil des Kanalnetzesdes Abwasserzweckverbands und bereits mit der neuen Messtechnik ausgerüstet. Foto: Lupfer

Der vom Landratsamt geforderte Generalentwässerungsplan wirft seine Schatten voraus, zeigte sich in der jüngsten Ratssitzung.

Einstimmig beauftragte der Wolfacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Einbau von sogenannten Prozesswächter in fünf Regenüberlaufbecken. Diese Messeinrichtungen sollen Daten als Grundlage für den vom Landratsamt geforderten Generalentwässerungsplan liefern.

 

„Das ist ein Projekt, das macht man nicht in einem, zwei und auch nicht in drei Jahren – das schwelt seit Jahren“, kommentierte Bürgermeister Thomas Geppert das Stichwort Generalentwässerungsplan.

In dem noch zu erstellenden Maßnahmenkatalog sei es ein Aspekt, „dass der Kanal auch das anfallende Wasser wegbringt“. Um Klarheit über das anfallende Wasservolumen zu erhalten, werde nun die Messtechnik erforderlich.

„Das fließt auch mit ein in die Genehmigung des Klärwerks in Hausach. Die brauchen die Zahlen auch“, ergänzte der stellvertretende Bauamtsleiter Josef Vetterer. „Das ist bisher alles so geduldet worden – jetzt müssen wir es halt messen.“

Wasser wird in die Kinzig geleitet

„Um bei starken Regenereignissen eine Überlastung der Kanäle zu vermeiden, sind im Kanalnetz in Wolfach acht Regenüberlaufbauwerke installiert, welche gegebenenfalls das Abwasser in den Vorfluter abschlagen“, heißt es in der Beratungsvorlage. Sprich: Sie lassen das Wasser in die Kinzig ab. Fünf dieser Überlaufbauwerke befinden sich im städtischen Kanalnetz, die drei weiteren in Kanälen des Abwasserzweckverbands Hausach/ Hornberg.

Unter anderem wurde vom Landratsamt gefordert, zu erheben, wie oft und wie viel Wasser diese Bauwerke abgeben. 31 500 Euro brutto soll der Einbau in die städtischen Anlagen Post, Weiherloch, Grieshaberwehr, Leipold und Langenbach durch die Firma Pannach Messtechnik aus Müllheim kosten.

Gesamtkosten von 50 000 Euro

Tests in den vergangenen zwei Jahren hätten ergeben, dass deren System die Daten direkt aus dem Bauwerk an die Kläranlage übertragen, ohne weitere Installation eines Schaltschranks mit Antennen. Der Zweckverband habe seine Einrichtungen bereits 2024 entsprechend ausgerüstet. „Was das noch nach sich zieht ist die Aufschaltung, dass das verarbeitet werden kann in der Kläranlage in Hausach“, ergänzte Vetterer. „Das kommt dann noch dazu im zweiten Gang.“ In den veranschlagten Gesamtkosten von 50 000 Euro sei das aber bereits eingerechnet.

Den Auftrag vergab der Rat einstimmig. Für den Generalentwässerungsplan insgesamt brauche es aber einen langen Atem, prognostizierte Geppert – und im Nachgang müsse dieser dann Schritt für Schritt abgearbeitet werden.

„Der Generalentwässerungsplan ist irgendwann in Kraft – vielleicht geht’s noch acht Jahre, vielleicht noch zehn. Da spielt so viel mit rein.“ Unter anderem auch das Thema Starkregen-Risikomanagement. „Das ist überall gerade im Anlaufen.“

So langsam lernten alle, „dass Starkregenereignisse uns künftig häufiger heimsuchen könnten“, sagte Henning Hermes (Grüne): „Insofern finde ich das nicht unnötig.“