Die Außen – hier Elias Fügel – will der HBW am Sonntag in gute Wurfsituationen bringen. Foto: /Eibner Pressefoto/Oliver Schmidt

Nach zwei Niederlagen hat Handball-Zweitligist Balingen-Weilstetten zurück in die Spur gefunden. Am Sonntag geht’s zum Dessau-Roßlauer HV – und der ist für jede Überraschung gut.

Nach den Niederlagen zuhause gegen die Eulen Ludwigshafen und beim ASV Hamm-Westfalen hat Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten vor Wochenfrist die Trendwende mit einem Heimsieg über den HC Elbflorenz Dresden geschafft. Klar, dass das Team von Trainer Matti Flohr am Sonntag beim Dessau-Roßlauer HV (17 Uhr, Anhalt-Arena Dessau) nachlegen und den Anschluss an die Spitzenplätze halten will.

 

Sinnbild für die 2. Liga

Der DRHV steht fast schon sinnbildlich für das, was die 2. Liga der Handballer aus und so spannend macht, Favoritenrollen anhand der Tabelle zu verteilen erweist sich häufig als Trugschluss. Jeder ist in der Lage, jeden zu schlagen. Und das beweist das Team von Trainer Uwe Jungandreas, das sich aus zahlreichen Spielern zusammensetzt, die beim SC Magdeburg ausgebildet wurden, immer wieder. Da springt für die Wundertüte schon mal ein 31:30-Auswärtssieg beim Tabellenführer Bergischer HC heraus, dann aber setzt es mitunter klare Pleiten gegen Mannschaften, die im Tableau deutlich hinter dem Tabellenneunten (20:22 Punkte, 596:609 Tore) rangieren. Das Vorrundenduell in der Balinger Arena entschied der HBW mit 33:29 für sich. „Das ist eine junge Mannschaft, die viel Tempo reinbringt und ein hohes Risiko eingeht. Vieles hängt beim DRHV von Vincent Bülow ab, er kann ein Spiel entscheiden. Bei seinen Aktionen müssen wir immer aufmerksam sein, das ist uns im Hinspiel gelungen“, sagt HBW-Coach Flohr, der aber auch große Stücke auf den 1,96 Meter großen Kreisläufer der sonntäglichen Gastgeber, Tillmann Leu – er schließt sich zur kommenden Saison dem Erstligisten ThSV Eisenach an – hält. „Er ist ein echter Fighter, ist stark im Angriff und im Innenblock der Abwehr.“ Bester Schütze des Teams aus Sachsen-Anhalt ist Yannick Dannenberg im linken Rückraum – er netzte bislang 90 Mal ein, fehlte zuletzt aber wegen einer Bänderverletzung. „Ich gehe aber davon aus, dass er gegen uns dabei ist“, sagt Flohr.

Ohne Blomgren und Müller

Der HBW-Trainer muss am Sonntag neben dem Langzeitverletzten Jannis Schneibel (Kreuzbandriss) auf die angeschlagenen Daniel Blomgren (Knie) und Jerome Müller (Leiste) verzichten. Für sie rücken neben Bennet Strobel Till Wente und Danil Dyatlov aus dem Drittliga-Kader auf. Keeper Benedek Nagy kränkelt etwas, dürfte aber fit werden. „Entscheidend wird, wie wir die Achse mit Bülow und Leu aber auch Jakub Powarzynski in den Griff bekommen – er ist im 1:1 sehr schnell. Wir brauchen ein gutes Rückzugsverhalten und müssen selbst ins Tempospiel kommen, denn da ist der DRHV anfällig. Und im Positionsangriff wollen wir die Abwehr in Bewegung bringen und mit gutem Spielfluss unsere Außen einbinden“, sagt Flohr.

Und dann wäre da noch etwas – in der hitzigen Atmosphäre der Dessauer Anhalt-Arena einen kühlen Kopf behalten.