Die Anzahl der Einbrüche in Bad Herrenalb hat seit Juni zugenommen. Foto: ©Rainer Fuhrmann - stock.adobe.com

Seit Juni ist es in Bad Herrenalb zu sieben Einbrüchen gekommen. Ein Blick auf die Aufklärungsquoten vergangener Jahre zeigt, wie wahrscheinlich es ist, dass die Täter gefasst werden.

Gerade einmal drei: So viele „Wohnungseinbruchsdiebstähle“ gab es laut der Kriminalstatistik im Jahr 2023 in Bad Herrenalb. 2024 waren es genauso viele. Dieses Jahr kam es allein seit Juni zu drei Einbrüchen in Wohnhäusern in Neusatz und Bad Herrenalb.

 

Dazu gesellen sich weitere Fälle, die die Polizei in ihrer Statistik zwar als „besonders schwerer Fall des Diebstahls“ führt. die landläufig aber als Einbrüche gelten. So drangen auch in die Falkensteingrundschule in Bad Herrenalb Unbekannte ein, dann in den Kindergarten in Rotensol, in ein Vereinsheim und die Sozialstation. Das macht sieben öffentlich gewordene Fälle in den vergangenen vier Monaten. Offenbar wird Bad Herrenalb vermehrt zum Ziel von Einbrechern. Aber warum? Und was sagt die Polizei dazu?

Seit Juni häufen sich die Fälle

Einbrüche Vom ersten Einbruch des Jahres – oder dem letzten 2024 – berichtete die Polizei am 2. Januar. Zwischen dem Silvesternachmittag und dem Neujahrsmorgen 2025 waren Einbrecher in ein Wohnhaus im Herrenalber Flachsteichweg eingedrungen. Der nächste Einbruch, von dem die Polizei berichtete, war dann Mitte Juni.

Zunächst, zwischen dem Abend des 12. und dem Vormittag des 13. Juni, brachen Unbekannte in ein Wohnhaus in der Hindenburgstraße in Neusatz ein. Selbe Straße, selber Ort galt dann etwa fünf Tage später bei der nächsten Tat.

Von 25. auf 26. Juni wurde dann die Falkensteingrundschule in Bad Herrenalb Ziel von Einbrechern, von 16. auf 17. Juli wurde in den Kindergarten in Rotensol eingebrochen.

Anfang August vermeldete die Polizei einen Einbruch in ein Wohnhaus in Herrenalb, am 1. August traf es dort ein Vereinsheim. Zuletzt, zwischen 10. und 11. September, war eine ambulante Pflegeeinrichtung betroffen.

Gründe „Zu den Gründen für die wiederholten Einbrüche können derzeit keine gesicherten Angaben gemacht werden“, erklärt Simone Unger, Pressesprecherin im Polizeipräsidium Pforzheim.

Allerdings könnten eine Vielzahl von Faktoren zusammenwirken: „etwa die Sommer- und Ferienzeit, in der viele Familien im Urlaub sind, und Betriebe teilweise Betriebsferien haben, wodurch Objekte für längere Zeit unbewohnt sind.“

Hängen die Taten zusammen?

Steigerung „Die Anzahl der Einbrüche in Bad Herrenalb hat seit Juni zugenommen“, konstatiert Unger. Das subjektive Empfinden entspreche „den objektiv festgestellten Entwicklungen. Im Vergleich zum Vorjahr ist in Bad Herrenalb eine Steigerung der Einbruchszahlen zu verzeichnen.“ Gleichzeitig berichtet die Pressesprecherin: „Bislang liegen keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den Taten vor.“ In den genannten Fällen seit Juni liege auch kein konkreter Tatverdacht vor.

Täter Bei solchen Einbruchsfällen gehen laut Simone Unger regelmäßig Zeugenhinweise bei der Polizei ein. Diese würden im Einzelfall geprüft und für die Ermittlungen berücksichtigt.

Beim Einbruch in die ambulante Pflegeeinrichtung beziehungsweise Sozialstation im September, gelang es den Einbrechern sogar, Geld aus dem Tresor zu entwenden. Zuvor hatten sie ihn gewaltsam geöffnet. Trotzdem sagt Unger: „Eine gewaltsame Öffnung allein lässt nicht zwingend Rückschlüsse auf eine professionelle Tätergruppierung zu.“

Die Chance, Tatverdächtige zu ermitteln, hänge von verschiedenen Faktoren ab.

Einfach ist das aber offenbar nicht: Präsidiumsweit lag die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbruchsdiebstählen im vergangenen Jahr bei 21,8 Prozent. Dies bei laut Kriminalstatistik 243 Fällen in den Landkreisen Calw und Freudenstadt, dem Enzkreis und der Stadt Pforzheim. Sie bilden den Zuständigkeitsbereich des Pforzheimer Präsidiums.

Im Jahr 2023 wurden sogar nur 18,7 Prozent der 230 Wohnungseinbruchsdiebstähle aufgeklärt.

Wissenswertes über Einbrüche

Wohnungseinbruchsdiebstahl
ist nach Angaben der Polizei „das Einbrechen, Einsteigen, Eindringen mit einem falschen Schlüssel oder das Verborgen halten in abgeschlossene und überdachten Räume, die Menschen zumindest vorübergehend als Unterkunft dienen“. Reine Arbeits-, Geschäfts- oder Ladenräume zählen nicht dazu. Diese führen die Ordnungshüter unter BSD, also besonders schwere Fälle des Diebstahls.

Statistik
In den Jahren 2023 und 2024 kam es in Bad Herrenalb jeweils zu drei Fällen von BSD aus Dienst oder Büroräumen. Dazu kamen 2023 fünf Fälle von besonders schweren Diebstählen in Gaststätten/Kantinen/Hotels/Pensionen. 2024 waren es nur drei.

Tipps
Um Einbrecher abzuschrecken, hält die Polizei mit Blick auf die dunkle Jahreszeit Tipps bereit. Zum einen sollte ein Haus nicht unbewohnt wirken, zum andern sollten auch bei kurzer Abwesenheit alle Fenster, Türen und Zwischentüren verschlossen sein. Darüber hinaus rät die Polizei Hausbewohner, die länger wegfahren, Nachbarn, Freunde und Familie über ihre Abwesenheit zu informieren. Weitere Infos gibt es unter www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/einbruch.