Im Silberburg-Verlag ist der zweite Band des „Stuttgart-Albums“ erschienen Foto: StN

Das neue Stuttgart-Album von StN-Redakteur Uwe Bogen und Designer Manuel Kloker ist jetzt auf dem Markt. Am Freitag, 31. Oktober, 14 Uhr, können Sie die beiden am StN-Stadtschreibtisch im Buchhaus Wittwer treffen.

Stuttgart - Ist es die da, die uns derzeit den Kopf verdreht und so viel Spaß macht? Nein, es ist das da: Das neue Stuttgart-Album von StN- Redakteur Uwe Bogen und Designer Manuel Kloker ist jetzt auf dem Markt. Ein multimediales Projekt, das jeden zum Schwelgen und Schwärmen bringt, der sich damit befasst.Wann war noch mal alles besser? Ach ja, früher! Eine schier unerschöpfliche Fundgrube ist die Vergangenheit, entlockt verschollen geglaubte Episoden dem Vergessen, beschert uns mal Freude und mal Schmerz, wenn man erkennt, was an Kostbarem verloren gegangen ist. „Manche alten Bilder zeigen, wie schön es mal war und wie schade es ist, dass dies nun zerstört wurde.“

Der dies sagt, ist Initiator jenes auf drei mediale Kanäle angelegten Projekts, das letztlich zum Stuttgart-Album führte: StN-Uwe Bogen, speziell zuständig für die Seite Stuttgart Flair in dieser Zeitung. Der gebürtige Stuttgarter hat an der Universität Tübingen Geschichte und Germanistik studiert, später in Pforzheim volontiert – und lebt und arbeitet seit 1989 wieder in seiner Heimatstadt.

Angefangen hat alles als eine Art Geschichtsprojekt im Internet. Zunächst mit einem Blog Bogens, kurz danach über Facebook. Auf seine ersten Erinnerungshäppchen kamen sogleich unerwartet viele persönliche Beiträge, Anekdoten, Fragen. Die Resonanz wurde immer größer. Es entstand ein zehntausendfach angeklicktes Geschichtsprojekt. „Die Leute wussten, zu diesem Thema haben sie irgendwo noch Unterlagen, haben im Kellern oder in Schubladen gekramt und die Bilder oder Dias eingescannt und geschickt“, erläutert Bogen.

Erstes Medium also: das Internet, das quasi jenen Input an Ideen brachte, der dann im zweiten Medium, der Tageszeitung, seinen Niederschlag fand. Einmal die Woche griff Bogen in den Stuttgarter Nachrichten ein weiteres Kapitel hiesiger Geschichte auf, ergänzt durch prächtige Fotos eben aus Privatarchiven, worauf die zum Mitagieren aufgerufenen StN-Leser dann wieder mit Facebook-Beiträgen reagieren konnten.

Die nächste Stufe war dann die Verzahnung der klassischen Print-Kanäle Tagespresse und Buch, wodurch die Stärken des jeweiligen Mediums genutzt und Synergieeffekte ermöglicht werden. Vor fast genau einem Jahr, im Oktober 2013, erschien im Tübinger Silberburg-Verlag das erste Stuttgart-Album, Untertitel: „Eine Stadt erinnert sich“. In den ersten drei Monaten wurden 3000 Exemplare verkauft, mittlerweile gibt es die zweite Auflage.

Weil im Anschluss erneut alle möglichen Ideen und Anregungen kamen und nochmals Tausende von Fotos eingesandt wurden, war die Fortsetzung der Serie in der Tageszeitung wie auch ein weiteres Album fast zwangsläufig. „Eine Stadt schaut zurück“ ist nun der Untertitel des neuen Buchs – das nicht zufällig als Erinnerung an alte Fotoalben mit einem wattierten Einband ausgestattet ist.

In zehn Kapitel eingeteilt, finden sich darin wieder eine Vielzahl von verblüffenden Geschichten. Unter „Einfach unvergesslich“ etwa geht es um das sinnliche Erlebnis in einer Strampe, also einer alten rumpelnden Straßenbahn. „Vor allem die Abbildung aus der Bahn mit dem Satz ,Aussteigen Bitte Knopf drücken’ war der Renner, bereits am ersten Tag klickten 14 000 Besucher auf dieses Foto“, sagt Bogen. Erstaunlich beim Blättern im Buch, wie einst die Eberhardstraße vor dem Bau des Schwabenzentrums aussah, welch wütenden Protest der Abriss des einstigen Kaufhauses Schocken auslöste dass auf dem Schlossplatz noch Straßenbahnen und Autos fuhren, wie viele Parkplätze es auf dem Marktplatz gab, wie die Ausdruckstänzerinnen in den 1920er Jahren vor dem Teehaus des Weinburgparks wirbelten. Und natürlich nicht zu vergessen: „Sag schnipp dippeldidip“: Die Fantastischen Vier (erster Riesenhit: „Die da“) und ihr erstes Konzert in einem stillgelegten Kindergarten im Stadtteil Wangen.

Wie viele Facetten diese Stadt bietet, wie viel hier wirklich los ist – man hat es selbst als Eingeborener gar nicht auf dem Schirm und reagiert umso verblüffter, wenn man durch dieses zweite Stuttgart-Album blättert und gar nicht mehr aufhören kann mit der Lektüre. Und durchaus eine Empfehlung für jenes Ereignis in acht Wochen, bei dem es nicht schaden kann, wenn man eine „sichere Bank“ als Präsent parat hat.

Treffen Sie die Autoren des Stuttgart-Albums: Am Freitag, 31. Oktober, 14 Uhr, sind StN-Redakteur Uwe Bogen und der Designer Manuel Kloker, der das Buch als Fundgrube gestaltet hat, am StN-Stadtschreibtisch im Buchhaus Wittwer an der Königstraße. Der Schreibtisch ist am besten zu erreichen über den oberen Eingang am Kleinen Schlossplatz. Dort geht es links am Café vorbei die Treppe hinunter. Sie können historische Fotos zur Veröffentlichung mitbringen, sich von den Autoren Bücher signieren lassen und Ihre Anregungen und Erinnerungen für die StN-Serie persönlich mitteilen.